Machtlos am Straßenstrich

Freizügig bleibt‘s weiterhin zwischen Marl, Herten und Recklinghausen. Foto: pixelio/Kurt | Foto: Foto: pixelio/Kurt
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Das Marler Rotlichtmilieu kann weiter im gleißenden Tageslicht auf der Recklinghäusener Straße aufblühen. Ein ernüchterndes Ergebnis, das bereits öfter am Ende von Diskussionen zur Prostitution an der B225 stand. Aber jetzt kam auch der Stadtrat unterm Strich beim Straßenstrich zu diesem Resultat.
Tacheles: Alles bleibt beim Alten, die freizügigen Damen dürfen weiterhin zwischen Marl, Herten und Recklinghausen uneingeschränkt ihre Dienste feil bieten. Den Städten sind die Hände gebunden, es gibt keinen Ansatzpunkt, um die Frühlingsgefühle der Freier und dem Treiben auf dem flimmernden Asphalt einen Riegel vorzuschieben.
Zwar gab‘s, wie von Uwe Göddenhenrich (CDU), einige machbare Denkanstöße, um die Situation an der Bundesstraße unter Kontrolle zu bekommen und zugleich für die Prostituierten verbesserte Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Doch die Einführung einer kommunalen Steuer für das Laster mit der Lust lief frontal vor die politische SPD-Wand. Die Stadt wolle sich nicht den Anstrich der „kommunalen Zuhälterei“ verpassen, so der Tenor im Rat. Zumal die Lustmeile weg soll und nicht nur reglementiert. Bislang prallte jede Anstrengung ab, das Unternehmen am Seitenstreifen einzudämmen, den Kunden die Lust auf den kurzen Abstecher zu nehmen. Die verteilten Platzverweise hatten nur kurzzeitige Wirkung, und selbst ein Wagen, der vom Ordnungsamt offen in der Nähe der Frauen platziert wurde, zeigte keinerlei Abschreckung bei der Straßen-Kundschaft.
Die Polizei indes fährt zwar verstärkt die Problemzone an, sieht aber keinen Anlass zum Einschreiten. Denn das Anhalten ist auf einer Bundesstraße nicht verboten - und liegt auch nicht im Beschlussbereich der Kommune. Und den erhofften Sperrbezirk lehnt die Bezirksregierung Münster partout ab. Zumal es das Problem nur verschieben, aber nicht abschaffen würde.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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