LSG Matena: Wird das neue NRW Waldbaukonzept im Vest Recklinghausen angewendet?

In langen Reihen übereinander gestapelt liegt am Waldrand des Landschaftsschutzgebiet der Matena, die "Holzernte" einer weiteren städtischen Durchforstung. In Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Wald und Holz und der der Unteren Naturschutzbehörde, haben beauftragte Subunternehmen die Rodung und das Ausrücken der größtenteils uralten Baumriesen aus diesem besonders geschützten Waldstück durchgeführt. Die Spuren der tonnenschweren Forwarder-Maschinen sind überall im Waldboden sichtbar und führen direkt zum Schauplatz eines "Kettensägenmassaker". Hunderte Baumstümpfe ragen hier inmitten eines ehemals intakten Mischwaldes von Eichen und Buchen aus dem aufgewühltem Boden. Ãste,Zweige und wertloses Abfallholz liegen herum, ein gefundenes fressen für den Borkenkäfer.

Obwohl diese Aktion mit "Wegesicherung, altes totes Holz entfernen, Licht auf den Boden bringen, usw." in der Zeitung angekündigt war, ist die Maßnahme dann zu einer exzessiven Durchforstung dieses kommunalen Waldes, in einem besonderes geschützten Landschaft- Bestandteil eskaliert. Ursache der Verwüstung könnte die Anwendung des neuen NRW -Waldbaukonzept gewesen sein, das dem Waldeigentümer weitgehende Freiheit bei der Bewirtschaftung einräumt. Vor allem die "Ertüchtigung" der Wälder an den Klimawandel, verbunden mit der Ansiedelung von wärmeresistenten Baumarten ist Ziel des NRW- Umweltministerium. Widerspruch kommt aus Reihen der Naturschutz Verbände. Josef Tumbrinck, Vorsitzender des Nabu-Landesverband erklärt dazu: " Das Waldbaukonzept für Nordrhein Westfalen berücksichtigt einseitig die Profitinteressen der Forstwirtschaft, negiert damit weitere Waldfunktionen und ignoriert sämtliche Erkenntnisse der Biodiversitätsforschung bezüglich der Anpassungsfähigkeit eines intakten Waldökosystems an den Klimawandel". Um weitere Natur- und Klimaschädliche Auswirkungen im näheren Lebensraum von abertausende Menschen abzuwenden, fordert Christian Thieme. Sprecher der "Baumschutzgruppe Vest", die Kündigung der bestehenden Betreuungs -Verträge der Stadt Marl, mit dem Landesbetrieb "Wald und Holz", sowie die Einstellung sämtlicher Baumfällungen im Stadtgebiet während der gesetzlich vorgeschriebenen Schonzeit