„Lesen gegen das Vergessen“ am Donnerstag, 14. Juli 2016

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Seit über acht Jahren organisiert die "Inintiative - Lesen gegen das
Vergessen" eine Veranstaltung auf dem heutigen Neumarkt um an die
Bücherverbrennung der Nazis aus dem Jahr 1933 in Recklinghausen zu erinnern.

Frau Dr. Asli Nau: „Was dies für Bücher waren und warum sie verbrannt wurden, ist als Erinnerung und Mahnung wachzuhalten. Vor allem junge Menschen sollten wissen, warum beispielsweise Bücher von Kästner, Remarque, Tucholsky und Ossietzky in Flammen aufgingen“, wollen die Initiatoren der Lesung
vermitteln. Wir holen diese Bücher aus dem Feuer. "
In den vergangenen Jahren haben Vertreter aus verschiedenen Parteien ,
aus zivilgesellschaftlichen Gruppen für die Initiative „Lesen gegen
das Vergessen“
Texte von den geächteten Autoren auf dem dem Neumarkt
vorgetragen.

Vor 83 Jahren brannten am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Bebelplatz
tausende Bücher von jüdischen, demokratischen, sozialistischen und
pazifistischen Schriftstellern. Die Brandspur der Nazis führte durch 22
deutsche Universitätsstädte und auch nach Recklinghausen.

Der Spruch von Heinrich Heine: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man
Bücher Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen." ist zu lesen an
Erinnerungsorten, die an die Bücherverbrennung erinnern.
Diese prophetische Aussage von Heirich Heine ist mittlerweile auch auf
der Gedenktafel auf dem Neumarkt in Recklinghausen zu finden.

Bücherverbrennung in Recklinghausen

In Recklinghausen fand am 14. Juli 1933 auf dem Süder Neumarkt eine von
„langer Hand“ geplante Bücherverbrennung durch die SA, NSDAP und Polizei
von Recklinghausen statt. In Recklinghausen war nicht die
nationalsozialistische Studentenschaft beteiligt, sondern vorwiegend
Polizei und SA, unterstützt von der NSDAP und Stahlhelm-Mitgliedern aus
Recklinghausen.

Die Initiatoren Frau Dr. Asli Nau und Erich Burmeister haben Texte von
verfemten AutorenInnen ausgewählt die vor 83 Jahren in Recklinghausen
verbrannt wurden.
Am Donnerstag, den 14. Juli 2016, den 83. Jahrestag der
Bücherverbrennung in Recklinghausen findet in der Zeit zwischen 18.30
-20.00 die -Lesung gegen das Vergessen- statt.

Eine zentrale und aktuelle Forderung der " Initiative-Lesen gegen das
Vergessen" ist die Schaffung eines Themenraumes in dem "Haus der
Bildung" am Neumarkt, welches die Problemathik der Bücherverbrennung
deutlich macht und Autoren der verbrannten und verbotenen Bücher vorstellt.

"Wir wollen verhindern, dass sich der Rechtsruck in Deutschland weiter
fortsetzt und manche Menschen vor rechter Gewalt Angst haben müssen. Das
zweistellige Wahlergebnisse von Rechtspopulisten ist ein klares Zeichen
dafür, dass rassistische Hetze die Menschen verunsichert und in
gefährliche Hände treibt. Die AfD, UBP versuchen in Zeiten der
Internationalisierung und Globalisierung einfache reaktionäre Antworten
auf die sich verändernde Welt zu geben und mit rassistischer Hetze im
Nadelstreifenanzug zu punkten. Die Inititiative - Lesen gegen das
Vergessen- unterstützt alle Aktivitäten gegen Rassismus.
Die Würde des
Menschen ist unantastbar, aller, ausnahmslos. Die Vielfalt ist eine
unserer Stärken, die wir uns nicht entreißen lassen dürfen" , sagt Erich
Burmeister, auch das - Lesen gegen das Vergessen- will ein Zeichen
setzen und an die Situation erinnern, die auch in Recklinghausen 1933
stattgefunden hat.

Die Initiative hat mittlerweile eine umfangreiche Bibliothek zu dem
Thema der "Bücherverbrennung" zusammengetragen, die Sie bei der
Errichtung eines Themenraumes der Allgemeinheit zur Verfügung stellen
würde. Diese Sammlung besteht aus Literatur der betroffenen Autoren und
eine Fülle von wissenschaftlichen Werken zur Bücherverbrennung.
Ein besonderes Highlight auch in diesem Jahr ist die Teilnahme von
Musikern,Sängerinnen und Sänger des Menschenrechtschores sein, die von
Axel Christian Schullz vertonten Artikel der allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte vortragen werden.

Donnerstag, den 14. Juli - 18:30 Uhr Neumarkt (Düppelstraße) in
Recklinghausen-Süd

Fotos: Initiative-Lesen gegen das Vergessen

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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