Kritik am Mobilitätskonzept der Stadt Marl, LKW Verkehr wird nicht eingeschränkt
Unter dem Titel „Mobilitätskonzept Marl – klimafreundlich mobil“ hat die Stadt Marl in den vergangenen Jahren ein Konzept erarbeitet. Damit soll die Grundlage für die langfristige Verkehrsplanung in der Stadt geschaffen werden. LKW Verkehr wird in Marl zunehmen
Im Stadtplanungsausschuss wurde von Der Bürgerliste WiR für Marl heftige Kritik an der zukünftigen Finanzierung geübt. Auch die Verminderung des LKW Verkehr spielte in diesem Konzept keine Rolle. Die Summe der CO2-Emissionen des Lkw-Verkehrs, des ÖPNV und des Pkw-Verkehrsbeträgt im Istzustand 2017 ca. 108.000 Tonnen pro Jahr. Der ÖPNV nimmt mit 4 % den kleinsten Anteil ein, der Lkw-Verkehr ist für ca. 32 % der Emissionen verantwortlich undder Pkw-Verkehr für 64 %. Der LKW Verkehr wird nach den Planungen der Stadt noch weiter zunehmen. Schon jetzt fahren 1000 LKWs pr 24 Stunden Metro an. Arwarto und der Chemiepark werden ebenfalls von hunderten LKW pro Tag angefahren und jetzt soll noch "gate ruhr" als Logistigstandort mit riesigen LKW Aufkommen ausgebaut werden. Die alles bedeutet mehr Emissionen und Lärm für die Marler Bürger und ist nicht klimafreundlich.
LKW Lärm wird zunehmen
Stadt Marl will das alte AV Gelände so schnell wie möglich erschliessen trotzdem die Verkehrsprobleme nicht gelöst sind. Das sind die Verkehrsbewegungen auf der Karl Duisberg Strasse von 2016 bis 2020, 7370 Fahrzeuge und 2030 bis zu 12230 Fahrzeuge in 24 Stunden.
Das haben die Gutachter für die Verkehrsbelastung an der Karl Duisbergstr. in Marl Hamm berechnet, wenn kein Autobahnanschluss an der Hülsbergstr. kommt.
Wunschvorstellung Autobahnanschluss?
Die Stadt Marl ist nicht die Genehmigungsbehörde, deshalb sind diese Pläne erst einmal nur Wünsche die genannt wurden um die Bürger zu beruhigen.Die Planung und die Genehmigung eines Autobahnanschlusses dauert im Durchschnitt 15 und mehr Jahre. Bis dahin werden die Hammer und Sickingmühler Bürger mit erhöhten LKW Verkehr belastet. Die Zollvereinssiedlung und die Anwohner der Carl-Duisberg-Strasse werden von Verkehrslärm besonders betroffen sein. Die Bürger in Marl Hamm haben bisher schon reichlich Lärmbelastung, durch die Autobahn, durch die DB-Bahnstrecke.
Wie sieht die Finanzierung aus?
Mit dem umweltfreundlichen Mobilitätskonzept will Marl in Zukunft die stadtverträgliche Mobilität fördern, bei der besonders die Belange der umweltverträglichen Verkehrsarten berücksichtigt werden. Das Mobilitätskonzept soll der Leitfaden für die zukünftigen Entscheidungen sein. Allerdings verlor der Bürgermeister kein Wort darüber wie die guten Maßnahmen künftig finanziert werden sollen. Die Einkünfte der Stadt Marl werden in den nächsten Jahren dramatisch sinken. Die Gewerbesteuer des Chemieparks droht nach Corona weiter einzu brechen. Die GROKO im Stadtrat hat das Geld längst für Prestigeobjekte wie Rathaussanierung, Marschall 66 und die Sanierung des Creiler Platzes verplant. Bekanntlich kann man den Euro nur einmal ausgeben, entweder für die Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur oder für Prestigeobjekte.
Radverkehr soll gefördert werden
Neben einem Lärmaktionsplan und dem Programm „Mehr Freiraum für Kinder“ sind ein Handlungsleitfaden für Fußverkehrsstrategien, die Förderung des Radverkehrs sowie die Verbesserung der Verkehrsfunktionen und der Nahmobilität Bestandteile des Konzeptes. Der Stadtrat stimmt am Donnerstag (25.6.) über das Marler Mobilitätskonzept samt Lärmaktionsplanung und Begleituntersuchungen. Dann wird die Politik auch über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens „Radentscheid Marl“ entscheiden.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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