Koordinationsstelle Sucht arbeitet seit 25 Jahren im Netzwerk "euro net" mit
Auf über 25 Jahre gemeinsame Arbeit im Europäischen Netzwerk für praxisorientierte Suchtprävention kann die Koordinationsstelle Sucht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zurückblicken. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums im vergangenenen Jahr konnten die Mitglieder des Europäischen Netzwerkes insbesondere wegen der Corona-Pandemie aber nicht zusammenkommen. Daher begrüßte erst jetzt die LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers die Mitglieder von "euro net" zur gemeinsamen europäischen Werkstatt für Suchtprävention in Münster.
Das Netzwerk
basiert auf der Erkenntnis, dass es nicht ausreicht, wenn sich Fachkräfte auf inter-nationalen Veranstaltungen treffen, um gemeinsam zu diskutieren, sondern dass es nötig ist, gemeinsam an länderübergreifenden Problemlagen zu arbeiten.
Das spiegelt sich auch in den Zielen des Netzwerkes wider: Es will die praktische Zusammenarbeit an gemeinsamen Problemen, in EU- oder binationalen Projekten, aber auch durch gemein-same Fachkonferenzen und Publikationen ermöglichen.
Derzeit arbeiten in "euro net" 18 Partner aus den EU-Staaten Österreich, Belgien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Spanien, Finnland, Griechenland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Polen, Portugal, Slowenien, Slowakei, Norwegen und für Deutschland die LWL-Koordinationsstelle Sucht zusammen. Insgesamt hat "euro net" bereits zehn mehrjährige EU-Projekte entwickelt, beantragt, umgesetzt und verbreitet. Das entspricht einer finanziellen Förderung von fast 5,5 Mio €.
Der LWL-Koordinationsstelle Sucht
ist es ein besonderes Anliegen, die Ergebnisse, Konzepte, Methoden und Instrumente aus der europäischen Zusammenarbeit und den europaweiten Modellprojekten auch in die Fläche in Westfalen-Lippe und NRW zu tragen. So können wir mit unserer Arbeit im Netzwerk 'euro net' die Suchtprävention auch hier vor Ort wirksam unterstützen und weiterentwickeln", betonte Westers.
Das aktuell laufende Projekt
"Make the difference - Mach den Unterschied!" hat sich auf eine besondere Zielgruppe, nämlich Kinder aus suchtbelasteten Familien, konzentriert. "Eine Suchterkrankung der Eltern ist eines der größten Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Drittel der Kinder und Jugendlichen von suchtkranken Eltern ebenfalls eine Sucht entwickelt bzw. ein Drittel andere psychische Krankheiten", erläutert Dr. Gaby Bruchmann, Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht, "in Make the Difference geht es um die Entwicklung einer zuverlässigen und verbindlichen Kooperation zwischen der Jugend- und der Suchthilfe, um Familien mit Suchtproblemen zu unter-stützen und dadurch Kindeswohlgefährdungen zu verhindern."
Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit kamen Anfang Juni 2022 40 Fachkräfte aus 13 Ländern in Münster zusammen, um gemeinsam daran zu arbeiten, wie das Netzwerk "euro net", die derzeitige EU-Drogenstrategie aktiv unterstützen kann.
Nach einem Austausch über die besten Projekte leitete Yuen Yen Tsai aus den Niederlanden die Fachkräfte dabei an, anhand der Methode "Design Thinking" innovative und kreative Methoden zu entwickeln.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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