Klimawandel: Deutscher Erdüberlastungstag, ab heute leben wir auf Pump

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Am  deutschen Erdüberlastungstag hat Deutschland bereits nach vier Monaten so viele Ressourcen verbraucht wie unserem Land rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Der frühe deutsche Erdüberlastungstag ist ein Alarmsignal und ein klares Zeichen für die verfehlte Umwelt- und Naturschutzpolitik der vergangenen Jahre. 

viel zu hoher Energieverbrauch

Im Gegensatz zum weltweiten Erdüberlastungstag im Sommer findet der deutsche Erdüberlastungstag bereits im Frühjahr statt. Gründe dafür sind unter anderem ein viel zu hoher Energieverbrauch, der steigende CO2-Ausstoß im Verkehr und in der Massentierhaltung sowie die Verunreinigung von Böden, Luft und Grundwasser. Würden alle Staaten der Welt so wirtschaften wie Deutschland, und alle Menschen so leben wie wir, bräuchte die Menschheit drei Erden, um ihren Ressourcenverbrauch zu decken. Deutschland lebt ab heute auf Pump und verschwendet großzügig die Lebensgrundlagen anderer Länder und zukünftiger Generationen.

Verlust an Artenvielfalt

Dürresommer und Starkregen, das Insektensterben oder der Verlust an Artenvielfalt: Die Folgen des unverantwortlichen Umgangs mit unserem Planeten sind unübersehbar und werden sich in den kommenden Jahren verschlimmern, wenn nicht gegengesteuert wird. Sowohl beim Klimaschutz als auch bei der Ressourcennutzung agiert die Bundesregierung als ob es kein Morgen gäbe. Doch wir werden unser Recht auf Zukunft nicht einfach aufgeben. Dass die junge  Generation unter anderem jeden Freitag streikt und von der Politik ein schnelles, deutliches Umsteuern einfordert, ist nur konsequent.“

ein Leben, das nicht auf Kosten zukünftiger Generationen geht

Die Zeiten eines Wirtschaftswachstums um jeden Preis sind vorbei. Wir brauchen klare gesetzliche Rahmenbedingungen, um gesellschaftliche und ökologische Veränderungen zu unterstützen und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Wirtschaft. Wir setzen uns ein für ein Leben, das nicht auf Kosten zukünftiger Generationen und der Menschen im globalen Süden geht. 

Hintergrund

Der Erdüberlastungstag wird jährlich von dem Global Footprint Network für einzelne Länder sowie für den ganzen Planeten errechnet. Am globalen Erdüberlastungstag hat die Weltbevölkerung alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet im Laufe eines Jahres erzeugen kann. Ab diesem Tag beanspruchen wir für das übrige Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald, als uns rein rechnerisch zur Verfügung stehen. Das Ziel des Aktionstages ist es, die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Länder wie Haiti, Ruanda oder auch Indien haben einen weitaus kleineren ökologischen Fußabdruck als Deutschland, gleichzeitig schultern sie einen Großteil der Folgen der katastrophalen Erdausbeutung wie Dürren, Überschwemmungen oder Artensterben.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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