Holocaust-Gedenkveranstaltung am 27.1.2013 im Marler Rathaus
Die Gedenkveranstaltung am 27.1.2013 der Stadt Marl am Internationalen Holocaust-Gedenktag, erinnert an alle Opfer des nationalsozialistischen Terrors.
Dieser Tag erinnert an Mordopfer eines beispiellosen totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus, an Menschen, die nach der verbrecherischen Weltanschauung der Nazis nicht in das vorgegebene Bild einer "arischen Volksgemeinschaft" passten: Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Handicap, Homosexuelle, politisch Andersdenkende, so genannte "Asoziale", Zeugen Jehovas, Deserteure, WiderständlerInnen, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, an all die Namenlosen, an die mehr als elf Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgt, gedemütigt, entrechtet, ausgegrenzt, gekennzeichnet, gequält und in den Konzentrationslagern und anderen Unrechtsstätten bestialisch ermordet wurden.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst beginnt am Sonntag 27.1.2013 die Gedenkfeier der Stadt Marl für die Opfer des Nationalsozialismus. Gemeinsam mit weiteren Veranstaltern lädt die Stadt alle Bürger herzlich um 16 Uhr ins Rathaus (Sitzungssaal I) ein. Im Mittelpunkt steht ein Vortrag der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Judith Neuwald-Tasbach, zum Thema „Erfahrungen, Verarbeitung und Veränderung". Der Vortrag wird eingerahmt von kulturellen Beiträgen, die Schülerinnen und Schüler der Günther-Eckerland-Realschule und des Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasiums vorbereitet haben. Darüber hinaus wird Nazife Güner, Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Marl, mit einem Statement die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach halten. Musikalisch wird die Gedenkfeier von Gabriella und Peter Karacsonyi (Klavier und Violine) begleitet.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin befreit. Die Rote Armee fand in dem evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vor. In den Magazinen fanden die Befreier 843.000 Herrenanzüge, 837.000 Damenmäntel und -kleider, 44.000 Paar Schuhe, 14.000 Teppiche und 7,7 Tonnen menschliches Haar.
Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum internationalen Holocaust-Gedenktag.
Sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte zu stellen, ist unverzichtbar. Dazu verpflichten uns die Opfer, ihre Angehörigen und Nachkommen. Aber es ist auch für uns selbst notwendig, damit wir den unauflöslichen Zusammenhang von Erinnerungs- und Zukunftsfähigkeit begreifen.
Es ist unsere Pflicht, hier in Marl,über den Holocaust aufzuklären, um eine Wiederholung dieser grauenhaften Geschehnisse zu verhindern.
Marl:Die Klasse 10e der Martin-Luther-King-Gesamtschule über den Besuch der Gedenkstätte Hadamar bei der Holocaust-Gedenkverantstaltung am 27.1.2012 im Marler Rathaus
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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