Greta Thunberg bei Protesten vor Lützerath am Dienstag festgenommen
Auch nach der Räumung von Lützerath ebbt der Widerstand am Tagebau Garzweiler nicht ab. Im Rahmen eines Aktionstages des Bündnisses “Lützerath Unräumbar!” fanden sechs Blockaden an verschiedenen Stellen um die Braunkohle statt. Greta nahm an den Protestaktionen teil und wurde weggetragen. Jetzt ist Greta Thunberg von der Polizei entlassen. Die schwedische Klimaaktivistin wurde zusammen mit anderen Demonstrierenden wieder auf freien Fuß gesetzt.
Kraftwerk Neurath
In den frühen Morgenstunden haben zwei Gruppen von “Ende Gelände” die Kohlezufuhr des Kraftwerks Neurath mit einer Schienenblockade gestoppt und einen Kohlebagger im Tagebau Inden besetzt. Aktive der “Letzten Generation” haben sich auf der südlichen Zufahrtsstraße zum Tagebau festgeklebt, die Gruppe “Kohle erSetzen!” blockiert die nördliche Einfahrt in die Grube – an beiden Stellen stauen sich die LKWs des Kohlekonzerns RWE. Gleichzeitig blockieren Wissenschaftler*innen von Scientist Rebellion die Vertretung des Landes NRW in Berlin und Aktive von Extinction Rebellion das Innenministerium von NRW, welches für den umstrittenen Polizeieinsatz in Lützerath die Verantwortung trägt.
Das lokale Bündnis Alle Dörfer Bleiben
hatte um 10 Uhr zu einer Demonstration an Lützerath vorbei eingeladen. Anwohnerin Alexandra Brüne: “Unsere Region wird weiter verwüstet, das einst stabile Weltklima aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Landesregierung will weitere Menschen hier am Tagebau für Braunkohle enteignen, obwohl sie das Gegenteil versprochen hat. Angesichts all dieser Zerstörung lassen uns CDU und Grüne keine Wahl: wir leisten weiter Widerstand. Wir sind deshalb sehr gerührt zu sehen, wie viele Menschen heute mit uns in Aktion gehen, die gesamte Klimabewegung ist vertreten!”
Luka Scott von
Ende Gelände
: “Die letzten Tage haben deutlich gezeigt, wie Staat und Polizei vorgehen, wenn es darum geht, Profitinteressen von Klimakillern wie RWE zu verteidigen. Heute zeigen wir: nicht mit uns! Wir sind weiter stark und stehen Seite an Seite für globale Klimagerechtigkeit. In einem System, in dem Profite immer vor Bedürfnissen stehen, gibt es keine soziale Gerechtigkeit. Wir wollen endlich demokratisch darüber entscheiden, wie Energie produziert und verteilt wird – deshalb wollen wir, dass RWE vergesellschaftet wird.”
Lisa Heß von
Extinction Rebellion
: „Tausende Bürger*innen haben in Lützerath für eine lebenswerte Zukunft demonstriert. Dieser legitime Protest wurde durch die Polizeikräfte auf brutale Weise beendet. Wir erleben seit längerer Zeit immer mehr Gewalt und Kriminalisierung gegenüber Klimaaktivist*innen. Durch die Polizeigewalt in Lützerath ist das Maß voll. Die Bilder von Samstag sprechen eine eindeutige Sprache. Die Verantwortung trägt der Innenminister Herbert Reul !“
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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