Ginkgo-Baum als Symbol des Friedens, Setzling aus Hiroshima wird am Europäischen Friedenshaus in Marl eingepflanzt

Symbolischer Spatenstich für den Ginkgo-Setzling aus Hiroshima (v.l.): Anne Hagel, Yuna Hibata, Bürgermeister Werner Arndt und Brigitte Vorholt.

© Stadt Marl / Pressestelle.
  • Symbolischer Spatenstich für den Ginkgo-Setzling aus Hiroshima (v.l.): Anne Hagel, Yuna Hibata, Bürgermeister Werner Arndt und Brigitte Vorholt.

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Mit der symbolischen Pflanzung eines Ginkgo-Baums aus Hiroshima hat die Stadt Marl  gemeinsam mit 100 Jugendlichen und Gästen aus ihren Partnerstädten zur Abschaffung von Atomwaffen aufgerufen. Der junge Setzling aus Japan wurde im Rahmen des internationalen Jugendtreffens präsentiert und soll zu einem späteren Zeitpunkt vor dem Europäischen Friedenshaus eingepflanzt werden.

Dort wird er dann mit der Liebe vieler Marlerinnen und Marler sorgfältig kultiviert und zu einem Symbol des Friedens heranwachsen.

EINE FRIEDLICHE WELT OHNE ATOMWAFFEN

„Wir wollen heute gemeinsam mit unseren internationalen Freundinnen und Freunden ein wichtiges Symbol für den Frieden und unser nicht nachlassendes Engagement setzen“, erklärte Bürgermeister Werner Arndt. Als Mitglied im internationalen Netzwerk „Mayor for Peace“ setzt sich der Bürgermeister der Stadt Marl bereits seit 1986 für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein. „Ein Atombombenabwurf wie in Hiroshima vor fast 80 Jahren darf sich niemals wiederholen. Die Erinnerung an Hiroshima darf niemals verblassen“, betonte Werner Arndt. „Unser Vermächtnis ist es, die Lehren von Hiroshima an die junge Generation weiterzugeben. Als Bürgermeister für den Frieden erwarten wir von allen Nuklearwaffenstaaten ernsthafte Schritte zur Abrüstung. Wir müssen diese Bemühungen weiterhin unterstützen und vorantreiben, um eine Welt frei von Atomwaffen zu erreichen.“

MUTTERBAUM ÜBERLEBTE BOMBENANGRIFF

Der Ginkgo-Setzling wurde aus Samen eines Mutterbaumes gezogen, welcher den schrecklichen atomaren Bombenangriff auf Hiroshima am 6. August 1945 überlebt hatte. Der Mutterbaum steht im Shukkeien-Garten, ein im Jahr 1620 gegründeter nationaler Landschaftsschutzpark, 1.370 Meter vom Explosionsort des Atombombenabwurfs entfernt und soll mehr als 200 Jahre alt sein. Sein Stamm wurde durch die Wucht der atomaren Druckwelle in Schieflage gebracht. Der Baum überlebte jedoch die Brände nach dem Atombombenabwurf und breitet auch heute noch seine großen Äste aus.

EHEPAAR KÜMMERTE SICH LIEBEVOLL UM DEN SPRÖSSLING

Bereits im Juni nahmen Christian Ueckert vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und Brigitte Vorholt vom Heimatverein das Bäumchen in Gau-Algesheim (Rheinland-Pfalz) in Empfang. Die Bürger Anne Hagel und ihr Ehemann Günter Frey hatten sich bis dahin liebevoll um den Sprössling gekümmert. Der ehemalige Ratsherr war Initiator der Mayor for Peace in Gau-Algesheim und ist von Marl und seinen Friedensaktivitäten „sehr begeistert“. Das Ehepaar engagiert sich seit fast 40 Jahren gegen Atomwaffen. Ihr Vorbild dabei: Atomphysiker Prof. Dr. Karl Bechert, früherer Bürger von Gau-Algesheim.

HEIMATVEREIN ORGANISIERTE EMPFANG AM FRIEDENSHAUS

Zahlreiche Jugendliche begleiteten die Veranstaltung am Freitagabend in der Stadtmitte während des Internationalen Jugendtreffens. Unter ihnen Yuna Hibata aus Japan. Die 17-Jährige ist Schülerin an der International School on the Rhine in Düsseldorf und nahm jetzt eine Woche lang an der Jugendbegegnung teil. Im Anschluss lud Bürgermeister Werner Arndt die internationalen Freunde sowie offizielle Gäste aus Marls Partnerstädten zu einem festlichen Empfang unter freiem Himmel ein, den der Heimatverein Marl mit viel Herzblut vorbereitete.

BÜRGERMEISTER FÜR DEN FRIEDEN

Die internationale Organisation Mayors for Peace wurde 1982 vom Bürgermeister der Stadt Hiroshima gegründet. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden setzen sich unter anderem für eine Welt ohne Atomwaffen ein. In Deutschland gibt es rund 890 Mitgliedsstädte, weltweit gehören mehr als 8.400 Städte in 166 Ländern und Regionen dem Netzwerk an.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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