Gibt es eine Gefälligkeitsplanung für den Investor der geplanten Bebauung des Jahnstadions in Marl Hüls?
Bei der Sitzung des Stadtplanungsausschuss der Stadt Marl ging es um die Flächenplannutzungsänderung für den Bereich des Jahnstadions. Das ist die Voraussetzung für einen Bebauungsplan und das Abholzen der Bäume in dieser grünen Lunge von Marl Hüls. Die Bürgerinitiative Marl Hüls nahm die Gelegenheit wahr, in der Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner im Ausschuss Stellung zu nehmen. Sie hat ihren Beitrag im Wortlaut dem Lokalkompass zur Verfügung gestellt.
Bürgerinitiative Marl Hüls bezieht Stellung im Stadtplanungsausschuss der Stadt Marl
Christian Thieme, von der Bürgerinitiative Marl Hüls sagte:
"Ich habe die folgende Frage an den Ausschuss: Welche Nachteile haben die Hülser Bürger von der Flächenplannutzungsänderung ?
Zur Erläuterung: Von einer Änderung des Flächennutzungsplanes für das Bauvorhaben im Hülser Wald und rund um das Jahnstadion, haben die Bürgerinen und Bürger aus Hüls , gar nichts. Unser Naherholungsgebiet ist hier vor Ort, und nicht im Norden von Drewer. Sollen wir etwa bis dorthin laufen, um die Natur zu genießen? Ich habe mir dieses Gleisdreieck gestern mal angeguckt, das ist ein Sumptgebiet wo Bauschutt abgeschüttet wurde, dort kann sowieso nicht gebaut werden! Sinn und Zweck ihrer Flächenplannutzungsänderung ist, einem umweltzerstörenden Bauvorhaben die nötige Baugenehmigung zu erteilen ! Ist das ein Erfolg der Lobbyisten eines bekannten Marler Baulöwen ? Die Bürgerinitiative Marl Hüls fordert ein sofortiges Ende dieser Tricksereien und Winkelzüge. Wir erinnern die Ratsherren an ihre Vereidigung, wonach Sie ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet sind. Machen Sie hier keine Gefälligkeitsplanung für den Investor."
Nur eine Fraktion nahm zu der Bürgeranfrage Stellung
Danach konnten die Fraktionen dazu Stellung nehmen. Nur die Bürgerliste WIR für Marl äusserte sich zu der Anfrage. WIR für Marl unterstützte die Forderungen der Bürgerinitiative zum Erhallt der grünen Lunge in Hüls.
Die Fläche ist nich notwendig für den Wohnbaubedarf der Stadt Marl. Abstimmungen mit der Regionalplanungsbehörde (RVR) haben ergeben, dass für die überplanten Grünbereiche geeignete Tauschflächen im Verhältnis 1:1 woanders ausgewiesen werden müssen. Dies ist erforderlich, weil der derzeit regionalplanerisch absehbare Wohnbauflächenbedarf der Stadt Marl nicht über die im wirksamen Flächennutzungsplan dargestellten Wohnbauflächen hinausgeht und es andernfalls zu Überkapazitäten führen würde. Die Bürger die immer gesagt haben das es für die Stadt Marl überhaupt keinen Bedarf gibt, hatten recht, es muss erst ein anderes geplantes Baugebiet aufgehoben werden um den Bedarf zu begründen.
Der bisher als Wohnbaufläche ausgewiesener Bereich in Drewer-Nord soll deshalb in Grünfläche geändert werden. Davon haben die Hülser Bürger gar nichts. Ihre Grünfläche und Wald im Stadtteil werden für einen Investor von der SPD und CDU geopfert?
Das jetzt aufgehobene Plangebiet in Drewer ist viel weniger wert als Erholungsgebiet für die Bürger. Der Investor der das Jahnstadiongebiet billig erwerben kann hat eine Vervielfachung der Wertsteigerung der Fläche in diesem Bereich, ein Extra-Gewinn der zu Lasten der Hülser Bürger geht.
Die Bürgerliste WIR für Marl stimmte als einzige Fraktion gegen die Flächenplannutzungsänderung zu Gunsten des Investors für die Bebauung der Grün- und Baumflächen am Jahnstadion in Marl Hüls im Stadtplanungsausschuss der Stadt Marl.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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