Geplatzte Luftschlösser

Als kleiner, verträumter, naiver Dötz baut man sich viele, schöne Luftschlösser und glaubt, sie werden irgendwann Wirklichkeit.
Wie gesagt, als kleiner, verträumter, naiver Dötz. So müssen sich wohl die meisten heimischen Politiker gefühlt haben, als sie sich - und das ist noch gar nicht so lange her - ein wunderhübsches kulturelles Luftschloss über dem City-See gebaut haben.
Auch als die Bürgerliste „Wir für Marl“ zum damals zigsten Mal das finanzielle Fundament für die millionenschwere Museumserweiterung erfragen wollte, gab‘s statt harter Zahlen nur selig lächelnde Traumtänzer.
Längst ließ die Landesregierung dieses Luftschloss der Naiven laut platzen.
Nur der Gipfel und ein Beispiel für die Blauäugigkeit der hiesigen Entscheidungsträger aus der jungen Vergangenheit der Stadt. Doch jetzt geht‘s der Kommune - und damit leider nicht zuletzt ihren Bürgern - richtig ans Eingemachte.
Geld hat die Stadt nicht und kriegt es auch nicht. Erst einmal egal zu welchem Zweck. Denn Ausgaben sind nur noch nach eindringlicher Prüfung Dritter möglich.
Klartext: Entscheiden können die gewählten Volksvertreter was sie wollen, nur umsetzen dürfen sie so gut wie gar nichts alleine.
Bleibt nur zu hoffen, dass davon alle wach geworden sind und wieder im Hier und Jetzt reale Politik in einer hochverschuldeten Stadt betreiben.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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