Gegen die Ausbreitung des Automatenglücksspiels - für eine Verschärfung der Spielverordnung
„Der Deutsche Städtetag fordert von Bund und Ländern stärker gegen die Ausbreitung des Automaten-Glücksspiels vorzugehen und die Spielverordnung zu verschärfen. Rund eine halbe Million Menschen in Deutschland leiden unter Spielsucht oder problematischem Spielverhalten, drei Viertel aller Spielsüchtigen geben an, dass Geldspielgeräte der Einstieg waren.
Das ist ein ernstzunehmendes Problem, zumal die Zahl der Glücks-spielautomaten seit der Liberalisierung der Spielverordnung 2006 um ein Drittel zugenommen hat auf über 240.000. Die Branche setzt jährlich 18,1 Milliarden Euro um, gleichzeitig verschandeln die Spielhallen mit ihren zugeklebten Fenstern unsere Städte und ziehen ein schwieriges Klientel an.
Wir brauchen eine wirkungsvolle Eindämmung des Automaten-Glückspiels. Sinnvoll wären ein generelles Verbot von Geldspielgeräten in Gaststätten, insbesondere weil das Spielverbot für unter 18jährige dort zumeist nicht eingehalten werde und ein generelles Verbot sogenannter Punktespiele, die das Suchtpotenzial beträchtlich erhöhen. Außerdem sollte zumindest darüber diskutiert werden, in Spielhallen nur noch Unterhaltungsspiele ohne Gewinnmöglichkeiten zuzulassen und Glücksspielautomaten auf Spielcasinos zu beschränken, wo Jugendlichen und Spielsüchtigen der Zugang wirkungsvoll verwehrt werden kann."
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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