Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Marl

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Am Volkstrauertag  am Sonntag (17.11.) wurde an mehreren Orten in Marl der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Zur zentralen Gedenkfeier im Stadtzentrum und zu den Kranzniederlegungen in den Stadtteilen kamen Bürgerinnen und Bürger zusammen. 80 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bilden der Überfall auf Polen und die deutsch-polnische Beziehungsgeschichte den diesjährigen Themenschwerpunkt.

„Frieden braucht Mut“

Zugleich feiert der Volksbund unter dem Motto „Frieden braucht Mut“ sein 100-jähriges Bestehen. „Erinnerung braucht Mut“, sagte Heiner Innig. „An Krisen, Versagen oder Schuld erinnern wir uns nicht gerne“. Erinnern könne „Heilung, Perspektive und Mut“ geben.

Von den Rednern wurden Fragen der Erinnerung aufgeworfen

Über 100 Jahre nach der Urkatastrophe des 20sten Jahrhunderts, dem 1.Weltkrieg, und 74 Jahre, nachdem mit dem Ende des 2ten Weltkriegs das Ende des fürchterlichen Nazi-Terrors.
Hat die Wucht der von Deutschland ausgehenden Menschheitskatastrophe mit weltweit rund 65 Millionen Kriegstoten als Bilanz der NS-Diktatur ausgereicht, um die deutsche Gesellschaft auf Dauer gegen Faschismus, Hass, und Ausgrenzung zu immunisieren? Wie müssen sich Menschen fühlen, die vor Krieg und Terror aus ihren Heimatländern zu uns geflohen sind und dann hier mit Hass, Hetze, Gewalt und Ausgrenzung konfrontiert werden? Welche Gedanken und Gefühle bewegen Menschen jüdischen Glaubens, die - anders als viele ihrer Angehörigen oder Freunde- den Holocaust überlebt haben und heute auf offener Straße antisemitischer Hetze und Gewalt ausgesetzt sind? Was sollen wir denken, wenn rechtspopulistische Parteien selbst nach dem brutalen Anschlag auf eine Synagoge immer noch Zuspruch bei Teilen der Bevölkerung bekommen?

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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