Fussgängerzone in Marl Hüls wird umgebaut und neugestaltet

Der 1. Preisträger des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs besticht vor allem durch viel Grün, einen offenen Blick auf die Architektur und multifunktionale Verwendung. Grafik/Entwurf: TDB Landschaftsarchitektur
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  • Der 1. Preisträger des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs besticht vor allem durch viel Grün, einen offenen Blick auf die Architektur und multifunktionale Verwendung. Grafik/Entwurf: TDB Landschaftsarchitektur
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Marl. Über das Konzept und die Neugestaltung der Fußgängerzone in Hüls informierte jetzt die Verwaltung gemeinsam mit dem beim Wettbewerb siegreichen Landschaftsarchitekturbüro TDB Landschaftsarchitektur aus Berlin den Stadtplanungsausschuss. Überzeugen konnte der Entwurf seinerzeit die unabhängige Jury durch eine neue Identitätsfindung der Fußgängerzone.

Organisch fließende Räume und viel Grün versprechen eine angenehme Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Fußgängerzone soll nicht mehr nur als Straße, sondern vielmehr als Raum wahrgenommen werden.

GESTALTERISCH VIEL NEUES
Am Ende setzte sich das Landschaftsarchitekturbüro TDB Landschaftsarchitektur aus Berlin mit seinem Entwurf durch, der nicht nur gestalterisch Neues bietet, sondern einen komplett andere Denkweise beinhaltet, die Hüls nach vorne bringen soll.

SCHLICHTE MATERIALIEN
Die vorgeschlagenen Materialen sind als eher schlicht und zurückhaltend vorgesehen – weg vom Beton, hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit. Dort, wo möglich, werden Flächen nach dem Stockholmer Modell entsiegelt. Um die Straße optisch zu öffnen, werden die Arkaden entfernt. Der bisherige Brunnen im Süden der Straße wird ebenfalls weichen, dafür ist dort im Eingangsbereich ein Fontänenfeld zur Luftbefeuchtung und als Spielfeld für Kinder (und Erwachsene) vorgesehen.

PARADIGMENWECHSEL IN DER STRASS
„Die Pflanzung zahlreicher Bäume auf der neuen Hülsstraße zeigt den Paradigmenwechsel in der heutigen Stadtplanung: weg von funktionalen und kommerzorientierten Fußgängerzonen hin zu stadtklimatisch und ökologisch wirksamen Straßenräumen, multifunktional nutzbar und von hoher sozialer Teilhabe“, erklärt TDB-Partnerin Eva-Maria Boemans. Die Entfernung der Arkaden habe einen umfassenden Wahrnehmungswechsel und eine optische Öffnung des Straßenraums zur Folge. Durch das Grün werde die Linarität der Straße aufgehoben und an ökologischem Wert gewonnen.

GEMEINSAM MIT DEM BÜRO IMPULSE SETZEN
Zudem könnte eine Kulturzone entstehen mit Gastronomie, Kunst und Feinkost. Für eine heitere Atmosphäre ist darüber hinaus eine Beleuchtung mit hängenden Ringleuchten geplant. Natürlich müssen mögliche Ideen noch mit den Eigentümern abgesprochen und Anregungen mit aufgenommen werden. Baudezernentin Andrea Baudek ergänzt: „Wir als Stadt engagieren uns, wollen hier gemeinsam mit dem Büro Impulse setzen und hoffen, dass sich dies auf die Eigentümer und Geschäftsinhaber überträgt.“ Die Details würden selbstverständlich noch öffentlich diskutiert. Denn neben der Neugestaltung wird es auch eine technische Sanierung der Elektro, Kommunikations- und Wasserleitungen geben. „Dazu werden wir im Rahmen einer Bürgerinformation auch eine neue Sanierungssatzung mit großzügigen steuerlichen Begünstigungen vorstellen“, erklärt Markus Schaffrath, Leiter des Amtes für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung.

BODENFONTÄNEN AM SÜDLICHEN PLATZ
Um das Ganze räumlich zu unterstützen plant das Büro in der Straße Inseln aus wasserdurchlässigem Drainasphalt mit Bäumen in bewachsenen Baumscheiben, die sich flussartig von der südlichen Kreuzung bis zur Bergstraße ziehen. Als Auftakt zur Hülsstraße sprudeln die bereits erwähnten Bodenfontänen am südlichen Platz, die bei Bedarf abgeschaltet werden können. Auch die Pflasterung soll als eine harmonische Einheit das Konzept ergänzen. Die Anlieferung der Geschäfte in einem morgendlichen Zeitfenster und die Befahrung mit Rettungsfahrzeugen und Feuerwehr bleiben aber gewährleistet.

Der 1. Preisträger des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs besticht vor allem durch viel Grün, einen offenen Blick auf die Architektur und multifunktionale Verwendung. Grafik/Entwurf: TDB Landschaftsarchitektur
Der 1. Preisträger des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs besticht vor allem durch viel Grün, einen offenen Blick auf die Architektur und multifunktionale Verwendung. Grafik/Entwurf: TDB Landschaftsarchitektur
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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