Fukushima: Breites Bündnis fordert, konsequente Energiewende statt Atomkraft
Atomkraft ist ein tödliches Relikt ohne Zukunft! Anlässlich des zehnten Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Japan an diesem Donnerstag bekräftigen über 50 Umweltverbände, Jugendorganisationen und Anti-AKW-Initiativen in einem gemeinsamen Papier ihre Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft – in Deutschland und weltweit.
Fukushima am 11. März
Die Folgen der Reaktorkatastrophe in Fukushima vom 11. März 2011 sind bis heute in Japan spürbar. Aber auch in Deutschland bedroht Atomkraft weiterhin Mensch und Natur. Denn auch wenn Ende 2022 die letzten Reaktoren vom Netz gehen, bleibt Deutschland Teil des nuklearen Systems: Die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen produzieren weiterhin Brennstoffe für ausländische AKW, sogar für marode in Grenznähe.
weltweite Energiewende
Das Verbändebündnis stellt klar: Die energiepolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden nicht mit den gescheiterten, nicht-nachhaltigen Technologien des letzten Jahrtausends gelöst. Der einzig realistische Weg zu einer sicheren und stabilen Energieversorgung der Zukunft ist und bleibt die weltweite Energiewende mit zu hundert Prozent erneuerbaren Energien.
Anlässlich des zehnten Jahrestages der Atomkatastrophe in Fukushima veröffentlichen zahlreiche Umwelt- und Sozialverbände und Anti-Atom Initiativen die folgende Deklaration.
Konsequente Energiewende statt Atomkraft
In jüngster Zeit wird vermehrt Atomkraft unreflektiert als „klimaneutral“ und dementsprechend „umweltfreundlich“ dargestellt und auf die jahrzehntealte Mär von angeblich sicheren zukünftigen Reaktoren zurückgegriffen.
Wir, die unterzeichnenden Organisationen, Gruppen und Verbände erklären: Diese
Aussagen sind Gift für eine sichere und klimagerechte Zukunft!
• Atomenergie ist keine Lösung für die Klimakatastrophe! Im Gegenteil, Atomkraft blockiert verfügbare Investitionsmittel für den Ausbau Erneuerbarer Energien
und sie blockiert Kapazitäten im Stromnetz. Atomkraft ist ein tödliches Relikt eines
überkommenen zentralisierten Energiesystems. Von ihr profitieren einzig die Akteure, die seit Jahrzehnten gegen eine sozial-ökologische Energiewende arbeiten. Außerdem: anders als häufig behauptet ist auch Atomkraft nicht CO2 frei!
• Atomkraft ist weder sozial noch sauber! Bereits die Gewinnung von Uran geht
einher mit Ausbeutung, langanhaltender Umweltzerstörung und Krankheit und Tod
vieler Arbeiter*innen. Atomkraftwerke setzen die Bevölkerung einem enormen und
ständigen Risiko aus. Reaktorkatastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima können sich jederzeit wiederholen. Die Produktion von Atomstrom geht außerdem mit
der militärischen Nutzung der Atomenergie einher. Beide sind Teil derselben nuklearen Kette und ohne einander weder finanzier- noch realisierbar. Am Ende des Prozesses stehen radioaktive Abfälle, die die Umwelt über unvorstellbare Zeit verschmutzen und nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden.
• Atomkraft hat keine Zukunft! Der Anteil und die Bedeutung von Atomenergie sind
seit Jahren rückläufig. Und auch die diversen, angeblich neuen Reaktorkonzepte
basieren auf alten, vielfach gescheiterten Versuchsmodellen, die sich aus gutem
Grund nicht durchsetzen konnten. Keines dieser Konzepte vermag grundsätzliche
Probleme der Atomenergie und der Atommülllagerung zu lösen. Es wird Zeit, dass
Atomkraft endlich der Vergangenheit angehört!
Gemeinsam fordern wir:
• Deutschland muss endlich einen kompletten Atomausstieg beschließen, inklusive
der Urananreicherungsanlage in Gronau, der Brennelementefabrik in Lingen und
der bislang weiterhin betriebenen Reaktorforschung.
• Die EU-weite Förderung der Atomkraft durch den EURATOM-Vertrag muss beendet
und durch eine Förderung von Erneuerbaren Energien, Speichertechnologien und
Energieeinsparung ersetzt werden
Die energiepolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden nicht mit den gescheiterten, nicht nachhaltigen Technologien des 19. und 20. Jahrhunderts gelöst werden
können. Der einzig realistische Weg hin zu einer sicheren, stabilen und nachhaltigen Energieversorgung inklusive Wärme, Mobilität und Prozessenergie für die Zukunft ist und bleibt
die weltweite Energiewende hin zu 100% Erneuerbaren Energien, die sozial gerecht gestaltet und mit Guter Arbeit verbunden werden muss.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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