Hiroshima und Nagasaki mahnen
Friedensbewegung fordert Beitritt zum Atomwaffenverbot

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Am 6. und 9. August jähren sich der Atombombenabwurf auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zum 78. Mal. Bei den Angriffen starben hunderttausende Menschen entweder sofort oder an den Folgeschäden in den kommenden Monaten und Jahren.

„Erst Anfang des Jahres haben die Wissenschaftler*innen des Bulletin of the Atomic Scientist die Weltuntergangsuhr auf 90 Sekunden vor 12 gestellt. Atomwaffen sind ein Teil des Problems und nicht der Lösung, warum die Weltlage derzeit so bedrohlich ist. Die Gedenktage für die Toten der Atomwaffeneinsätze auf Hiroshima und Nagasaki sollten als Mahnung gesehen werden. Es braucht dringend eine Umkehr hin zu vollständiger nuklearer Abrüstung, damit sich das katastrophale humanitäre Leid nicht wiederholt“, so Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.

Das Netzwerk Friedenskooperative ruft die Bundesregierung dazu auf, entschiedener gegen die anhaltende nukleare Bedrohung vorzugehen. Dazu gehört aus Sicht der Friedensbewegung der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland, die Beendigung der nuklearen Teilhabe in Europa und der Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag. Die Bundesregierung hat in ihrer Nationalen Sicherheitsstrategie eine Verstärkung ihres Einsatzes für Abrüstung und Nichtverbreitung in Aussicht gestellt. Konkrete Maßnahmen wurden allerdings nicht genannt. Stattdessen kauft die Bundesregierung neue Trägerflugzeuge für die in Büchel stationierten Atomwaffen.

Die Gedenktage fallen in diesem Jahr in den Zeitraum der Vorbereitungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag, die in Wien stattfindet. Etliche Nicht-Atomwaffenstaaten kritisierten dabei, dass die Atomwaffenstaaten ihrer Verpflichtung zu nuklearer Abrüstung nicht nachkommen. Bei der  Sitzung der Vorbereitungskonferenz appellierte Nagasakis Bürgermeister Shiro Suzuki eindringlich mit den Worten: „Make Nagasaki the last wartime atomic bombing site.”

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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