Fridays for Future: 100 TAGE, 6 FORDERUNGEN, 1 REGIERUNG

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 Die vielen Versprechen in der Klimapolitik sind fast immer Versprechen geblieben – und mehr nicht. Deshalb stellt  Fridays for Future sechs Forderungen an die Ampel-Parteien, die sie in ihren ersten 100 Tagen in der Regierung erfüllen müssen. Sie  wollen wissen: Wie ernst meinen es SPD, Grüne und FDP mit unserer Zukunft? 

 Forderungen!

Die Vertreter*innen von SPD, Grünen und FDP sind am letzten Freitag gemeinsam vor die Presse getreten und haben eine Politik des Aufbruchs versprochen, sollten sie gemeinsam regieren. Das weckt Hoffnung: Könnte jetzt endlich der Zeitpunkt kommen, an dem Deutschland auf einen 1,5°C-Pfad und Klimagerechtigkeit einlenkt? Es ist nicht das erste Mal, dass sie Versprechen dieser Art hören. Deshalb wollen sie eine mögliche Ampel-Koalition an ihren Taten messen. Wie glaubwürdig das Versprechen von Aufbruch ist, wird sich zeigen, wenn es in der ersten 100 Tagen der neuen Regierung um die Umsetzung der sechs Forderungen geht. Damit diese eine möglichst große Tragkraft haben, ist es wichtig, dass viele Menschen unsere Forderungen unterstützen. 

In den ersten 100 Tagen der nächsten Regierung soll die Umsetzung dieser Forderungen abgeschlossen sein oder zumindest eingeleitet werden. Für jede und jeden wird nach diesem Zeitraum dann klar ersichtlich sein, ob die neue Regierung es wirklich ernst meint mit dem Schutz unserer Zukunft. Deshalb brauchensie  zunächst aber viele Menschen, die diese  Forderungen unterstützen.
Die Ampel-Parteien müssen wissen, was auf sie zukommt, wenn sie die Forderung ignorieren. Deshalb wollen sie diesen Freitag zentral in Berlin klarmachen, worum es in den nächsten vier Jahren geht. Die nächste Regierung kann als letzte Deutschland auf einen 1,5°C-Pfad lenken und den Wandel sozial-gerecht gestalten. Die Weichen werden jetzt in der Hauptstadt gestellt!

Fridays for Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. 

WIR FORDERN IN DEN ERSTEN 100 TAGEN EINER NEUEN BUNDESREGIERUNG:

Die Verabschiedung eines 1,5°C-konformen CO2-Budgets: Verbindlich als Grundlage eines Reduktionspfades
Unabhängige Kontrolle: Einführung eines Mechanismus zur Prüfung aller Gesetze und Infrastrukturprojekte auf Kompatibilität mit dem CO2-Budget
Die sofortige Beendigung neuer Erdgasinfrastrukturprojekte und Beschluss des Erdgasausstiegs bis spätestens 2035
Einen sozialverträglichen Ausstieg aus allen fossilen Energien in Deutschland
Alle Dörfer Bleiben: Keine weiteren Flächen für Kohle abbaggern und verbindlicher Kohleausstieg bis spätestens 2030
Ende aller Subventionen für fossile Energieträger
Die Beseitigung aller (politischen) Ausbaubremsen für Sonnen- und Windenergie und die Versiebenfachung des Ausbaus
Das Einleiten einer radikalen, sozial gerechten Mobilitätswende
Einen Einbaustopp für fossile Verbrennungsmotoren ab 2025
Einen sofortigen Neu- und Ausbaustopp für Autobahnen und Bundesstraßen
Das Übernehmen globaler Verantwortung: Deutschland verpflichtet sich, für seine historischen Verantwortungen einzustehen
Festlegung von mindestens 14 Milliarden Euro jährlich für internationale Klimafinanzierung
Ausschluss der Ratifizierung klima- und umweltschädlicher sowie menschenrechtsgefährdender Handelsverträge (wie bspw. das Mercosur-Abkommen)

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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