Forensik: Wird der Zechenstandort Haltern1/2 neuer Forensik Standort?
Der CDU Abgeordnete Hovenjürgen und die Grünen haben Haltern1/2 als Forensik Standort wieder ins Gespräch gebracht!
Die Grünen hatten ein Gespräch mit Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) um einen Forensikstandort, an dem auch die grüne Bundestagskandidatin für Marl, Maaike Thomas teilnahm.
Danach verkündeten sie, auf ihrer homepage: „für uns entstand der deutliche Eindruck, dass im Ministerium der Standort Haltern 1/2, der als Alternative zu dem zunächst benannten Standort AV 9 nachträglich ins Gespräch gebracht worden war, inzwischen favorisiert wird. Mit ausschlaggebend dafür dürfte sein, dass am Standort Haltern 1/2 für den Bau einer Klinik kein Wald weichen müsste und nur etwa die Hälfte der dort jetzt schon versiegelten Fläche benötigt würde – der Rest könnte renaturiert werden.
Auf die wirtschaftlichen Aspekte angesprochen, betonte Dönisch-Seidel, dass mit einem Investitionsvolumen von ca. 30 MIO € zu rechnen sei und dass nach seinen Erfahrungen mit bisherigen Klinikbauten etwa zwei Drittel der Aufträge an Unternehmen in der Region vergeben würden.
Auch die absolute Mehrzahl der 150 neu entstehenden Vollzeitarbeitsplätze werde erfahrungsgemäß von Menschen aus der näheren Umgebung der Klinik besetzt.“
Jetzt hat das Ministerium offenbar die Absicht, den zunächst angedachten Standort Schacht 9 in Lippramsdorf zugunsten des Haardschachtes 1/2 aufzugeben.
Darauf reagierte der Bürgermeister in Marl ohne Absprache mit allen Fraktionen im Stadtrat wieder in einen Brief an die Ministerin: „ Eine Forensik Klinik in der unmittelbaren Nachbarschaft der LWL-Haardklinik sei untragbar. Das habe bereits die Auseinandersetzung vor mehr als 15 Jahren gezeigt.“
Damals ging es darum, auf dem Gelände der LWL -Haardklinik selbst einen Forensik Standort zu bauen. Der Versuch wurde damals verhindert, die Forensik wurde in Herne, nach langen Prozessen in den die Stadt Herne immer wieder unterlegen ist, gebaut.
Die im Waldgelände der Haard am Ortsrand von Haltern gelegene Fläche des heutigen Schacht 1/2 von Auguste Victoria ist anscheinend aus Sicht der CDU und der Grünen die bessere Alternative zum Forensik Standort AV 9 in der Hohen Mark. Sie argumentieren, dass der noch Zechenstandort flächenmäßig besser geeignet sei, weil dort bereits ein ausreichendes Areal vorhanden sei und keine Bäume gefällt werden müssten. In Marl wird anders argumentiert. Wie schon in der Vergangenheit so sei es auch heute untragbar, eine forensische Abteilung in die unmittelbare Nachbarschaft der Haardklinik legen zu wollen, weil es sich um zwei nicht verträgliche Einrichtungen handelt.
Bei der Ausweisung eines forensischen Standortes ist zu bemerken, das gesetzlich die Entscheidung ausschließlich durch die rot-grüne Landesregierung gefällt wird.
Die richtige Adresse für Beschwerden sind deshalb die zwei SPD Landtags Abgeordneten für Marl Hans-Peter Müller und Carsten Löcker und das Grüne Mitglied in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe Birgit Sandkühler aus Marl. Warum die drei Genannten in der Debatte um Haltern1/2 bisher nichts dazu sagen ist mir unverständlich.
Der LWL ist der Träger der Haardklinik und wahrscheinlich auch der Träger einer neuen Forensik, deshalb haben die Bürger ein Recht zu erfahren wie die Vertreterin im LWL aus der Stadt Marl dazu steht.
Die betroffenen Städte haben keinerlei Mitsprachemöglichkeit. Das Ministerium hatte bekanntlich im Vorfeld die Stadt Marl aufgefordert, potentielle Standorte zu nennen, von der Stadt Marl ist keine Meldung erfolgt. Solange AV9 im Gespräch war hat auch die Stadt Marl sich in der Diskussion zurückgehalten.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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