Flughafen Dortmund will längere Landebahn nutzen

Flughafen Dortmund (Symbolbild) © Bezirksregierung Münster

Zum Schutz der Bevölkerung wurde im Jahr 2000 die Nutzung der Landebahn auf maximal 1.700 m festgelegt. Das soll sich 2020 ändern, damit Platzhirsch WizzAir (63,7% aller Passagiere) den größeren Airbus A321 Neo einsetzen kann. Die einen loben die Planung als zukunftsorientierte Unternehmensstrategie – andere nennen das schlicht „Erpressung“. Unstrittig ist: Die Verlängerung der Landebahn um 300 m hätte weitreichende Folgen: In nur 105 m Höhe setzen die Maschinen zum Landeanflug an. Und, um Passagiere mit einem teureren Ticket nicht zu verschrecken würden die Verluste erneut steigen.

längere Landebahn

Der Flughafen Dortmund will auf seiner Start- und Landebahn die sogenannte Landeschwelle um 300 Meter in Richtung Unna verlegen. Dadurch stünde dem Flughafen aus der Anflugrichtung Unna die volle Landebahnlänge von 2000 statt bislang 1700 Metern zur Verfügung. Entsprechende Antragsunterlagen hat der Flughafen  bei der Bezirksregierung Münster als zuständiger Luftverkehrsbehörde eingereicht.

Aktuell sind auf der Start- und Landebahn beidseitig in 300 Metern einwärts Landeschwellen verlegt, so dass für eine Landung jeweils eine Bahnlänge von 1700 Metern zur Verfügung steht. Der Flughafen begründet die beantragte Schwellenverlegung in Richtung Unna mit der Gewährleistung eines sicheren Flugbetriebs auch für neuere Flugzeuge bei widrigen Wetterverhältnissen.

Die Bezirksregierung Münster prüft nun zunächst die Vollständigkeit der Antragsunterlagen und entscheidet dann über das durchzuführende Verfahren.

CO2-Belastung

Dank der  Preispolitik mit WizzAir, Eurowings, Ryanair und easyJet treiben die Billigflieger die Preise in den Keller und die Passagierzahlen sowie die CO2-Belastung nach oben. Allein bei den Starts und Landungen in 2018 wurden rund 20.000 Tonnen CO2 und zusätzlich weitere 40.000 Tonnen klimaschädliche Gase ausgestoßen. Damit gehört der Flughafen mit an die Spitze der Dortmunder CO2-Emittenten.

Quersubventionen

Nur aufgrund der Quersubventionen mit den Dortmunder Stadtwerke konnte das relativ positive Betriebsergebnis erreicht werden, denn immerhin 12 Millionen Euro Verlust müssen für 2019 ausgeglichen werden. Seit 1998 summieren sich damit die Verluste auf erschreckende 358,5 Millionen Euro. Ob man will oder nicht: jede*r Dortmunder Bürger*in ist so automatisch über die Gas- und Stromrechnung mit 24,05 Euro dabei, schenkt quasi jedem Fluggast 4,40 Euro Taschengeld. Oder anders gesagt: Die Passagierzahlen steigen – der Erlös für den Airport und Investitionen in den ÖPNV (öffentlicher Personen-Nahverkehr) bleiben buchstäblich auf der Strecke.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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