Flüchtlingssammelunterkunft Röttgershof ist Thema im Sozial- und Gesundheitsausschuss Marl

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In der nächsten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschuss der Stadt Marl wird über die Lage der Flüchtlinge in Marl beraten. Antragsteller fordern:

1. Familien mit kleinen Kindern sollen bis zur Beseitigung sämtlicher - auch potentiell gesundheitsgefährdender Mängel (z.B. Schimmelbefall, ungesicherte Stromleitungen, etc.) nicht in der Sammelunterkunft am Röttgershof untergebracht werden.
2 Eine diesbezügliche Gesamtaufnahme aller Mängel, nach Räumen tabellarisch
aufgelistet, ist durch die Stadt Marl umgehend aufzunehmen und den Mitgliedern des Sozial- und Gesundheitsausschusses vorzulegen.
3. Die permanente Betreuung der Bewohner aller Sammelunterkünfte in Marl muss dauerhaft gewährleistet sein. Dabei können auch geschulte, ehrenamtliche Kräfte helfen. Der Einsatz von professionellen Kräften ist jedoch unerlässlich.

Die Begründung lautet:

Die Sammelunterkunft im Röttgershof hat in der Vergangenheit aufgrund der dortigen Wohnverhältnisse für negative Schlagzeilen gesorgt. Immer wieder wurden bei Besuchen Mängel festgestellt.
Der Sozialausschuss stellte bei seinem Besuch am 30.März 2015 fest, dass in den
besuchten Räumen die Situation Verbesserungen zu erkennen waren. Der Antragsteller erkennt das diesbezügliche, kurzfristige Engagement der Stadtverwaltung ausdrücklich an.
Der Sozialausschuss erfuhr im Rahmen des genannten Besuches aber auch von weiteren Problemen, die sich für die Bewohner des Röttgershofs ebenso ergeben, wie sicherlich auch für andere Flüchtlinge in Marl. Hier sei insbesondere die Beratungs- und Betreuungssituation angesprochen.
Um eine langfristig für alle Beteiligten tragbare Lösung herbeizuführen, ist es nun notwendig, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, die die Lebensbedingungen der Flüchtlinge dauerhaft verbessern und für die Stadt Marl handhabbare Strukturen schaffen. Der Impuls der aktuellen, auch kontrovers geführten Debatte muss ebenso aufgenommen werden, wie die Bemühungen der Stadt Marl zum Aufbau neuer Strukturen in der Flüchtlingsarbeit.

Ziel muss es sein, die Lebensumstände der Flüchtlinge in Marl zu verbessern.

Die neue Lebenssituation der Flüchtlinge ist geprägt von fremden kulturellen
Lebensgewohnheiten und Einflüssen, die einer besonderen und professionellen Begleitung und Unterstützung bedarf.
Hierzu gehören nach ersten Ansätzen u.a.
- die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen und Werten
- die Information über das kulturelle, soziale und rechtsstaatliche Zusammenleben
- die Information über die Lebensbedingungen und Lebensgewohnheiten
- die Unterstützung bei der Organisation des täglichen Lebens und der Entwicklung
des Verantwortungsgefühls für die Umgebung ( Gemeinschaftssinn )

Eine immer wieder gestellte Forderung ist vom Sozialausschuss erfüllt worden: die ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung soll durch professionelles, hauptamtliches Personal unterstützt werden. Das hat der Sozialausschuss bei Enthaltung der SPD-Fraktion beschlossen.

Das Team der ZDF Sendung "Die Anstalt" bei der Demonstration zur Flüchtlingspolitik in Marl

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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