#FightFor1Point5: Fünf Jahre Klimaabkommen – kein Grund zu feiern!

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Heute ist es soweit - das Pariser Klimaabkommen wird 5 Jahre alt und Fridays for Future ist erneut auf den Straßen. Doch das ist längst kein Grund zum Feiern. Viel zu wenig ist geschehen bisher. Beinahe nichts. Klimaaktivist*innen auf der ganzen Welt kämpfen für die Einhaltung des lebenswichtigen 1,5°C-Ziels – und werden belächelt oder ignoriert.

#FightFor1Point5

Noch nie war Klima so ein großes Thema, noch nie gab es ein vergleichbares Abkommen, in dem sich die überwältigende Mehrheit aller Nationen zu Klimaschutzzielen verpflichtet hat. Das gemeinsame Ziel: Den Anstieg der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu reduzieren. Noch besser auf 1,5°C. Doch trotzdem passiert viel zu wenig und wir rasen immer weiter auf eine Erwärmung von ungefährt vier Grad bis 2100 zu.
Vor fünf Jahren versprachen Regierungschefs aus vielen Ländern, das Klima und die Erde zu schützen. Heute haben wir die Chance ein großes Zeichen für das 1,5°C-Zziel zu setzen und für die Welt zu kämpfen, in der wir heute und in Zukunft menschenwürdig leben können.

Fünf Jahre Klimaabkommen – kein Grund zu feiern!

12. Dezember 2015. Graue Wolken hängen über Paris. Angespannte Blicke beobachten das Geschehen in der französischen Hauptstadt. Seit Stunden und Tagen beraten hier die einflussreichsten Politiker*innen der Welt über das Klima. Die Sitzungssäle der COP21 sind heute Schauplatz politischen Streits.

Erschöpft und fast einen Tag später als geplant treten sie nun vor die Kameras und stellen das Ergebnis ihrer Verhandlungen vor. Und sowie Laurent Fabius, der Präsident des Klimagipfels, um 19:26 Uhr an diesem Sonntag zu seinem Hammer greift, ist ein Stück Weltgeschichte geschrieben: das Pariser Klimaabkommen ist beschlossen.

Ein Meilenstein. Der deutschen Umweltministerin stehen Tränen in den Augen, dem französischen Außenminister versagt fast die Stimme, Christoph Bals von Germanwatch meint: "Das Abkommen wird die Welt der Energie- und Klimapolitik verändern". Für Giza Gaspar Martins aus Angola ist es “das beste Ergebnis, auf das wir hoffen konnten", wie er im Namen der Least Developed Countries kommentiert.
Das Pariser Klimaabkommen wird fünf Jahre alt. Aber es gibt nichts zu feiern. Viel zu wenig ist geschehen bisher. Beinahe nichts. Klimaaktivist*innen auf der ganzen Welt kämpfen für die Einhaltung des lebenswichtigen 1,5°C-Ziels – und werden belächelt oder ignoriert. Obwohl es um die Einhaltung von Verträgen geht, die fast alle Staaten auf der Erde unterzeichnet haben. Obwohl unsere Zukunft auf dem Spiel steht!
Es ist klar: Nur wenn wir jetzt weiterkämpfen, können wir dafür sorgen, dass in den nächsten fünf Jahre die entscheidenden Weichen gestellt werden.

#FightFor1Point5!

Die Grundlage ist da: Noch nie war Klima so ein großes Thema, noch nie gab es ein vergleichbares Abkommen, in dem sich die überwältigende Mehrheit aller Nationen zu Klimaschutzzielen verpflichtet hat. Das gemeinsame Ziel: Den Anstieg der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu reduzieren. Noch besser auf 1,5°C. Alles andere würde zu einem Strudel sich selbst verstärkender Effekte und verheerenden Klimakatastrophen führen. Die Liste der Versprechen ist lang: Staaten übernehmen Verantwortung, sie bestimmen eigene Klimaziele und Industrieländer tragen einen gerechten, größeren Teil zur Emissionsverringerung bei.
Von dieser Verantwortung ist 2020 nichts zu spüren. Der weltweite CO2-Ausstoß ist gestiegen. Wir steuern auf eine Erwärmung von ungefähr vier Grad bis 2100 zu. Die meisten Staaten halten sich nicht an die Verträge. Viele haben nicht einmal ausreichende Klimaziele formuliert. Schon jetzt erleben wir, wie eine um 1,2°C wärmere Welt aussieht. Sie brennt, sie überflutet, sie schmilzt, Arten sterben aus, Menschen ertrinken und verdursten. Wir nähern uns immer mehr katastrophalen und irreversiblen Kipppunkten. Das darf nicht geschehen. Deshalb müssen wir für das Klimaabkommen kämpfen.
Die Regierungen haben uns im Stich gelassen. Sie haben ein Abkommen unterzeichnet und sie halten es nun nicht ein. Wir können diese Untätigkeit nicht stillschweigend dulden.
Am Freitag, den 11.12., wird das Abkommen fünf Jahre alt und wir zeigen: wir vergessen das Pariser Klimaabkommen nicht.

Nach fünf Jahren verstehen wir, dass wir uns nicht mehr darauf verlassen können, dass die Staatschefs ihr Versprechen von 2015 einhalten werden. Es ist an der Zeit für uns, unsere eigenen Versprechen zu geben. Wir stehen solidarisch und versprechen, dass wir nicht aufhören zu protestieren, bis die Staats- und Regierungschefs der Welt einen grundlegenden Systemwandel betreiben. Wir geben nicht auf, für Klimagerechtigkeit zu kämpfen und die Ziele zu erreichen, auf deren Einhaltung sich Staatschefs 2015 geeinigt haben. Mit diesem Versprechen verpflichten wir uns zu #FightFor1Point5.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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