Fahrraddemo "Datteln 4 stoppen wir“ trotz Wetter und Corona ein Erfolg
Am Sonntag sind zahlreiche Fahradfahrerinnen aus der Region nach Datteln aufgebrochen um gegen den Klimakiller Datteln 4 zu protestieren. Sie kamen aus Dortmund, Waltrop und Castrop. Die Radfahrer aus Herten trafen sich mit den Recklinghäusern und radelten nach Datteln. Marler Radfahrer trafen sich mit den Oer-Erkenschwikern. Die Baumschutzgruppe Vest war auch dabei. Gemeinsam ging die Sternfahrt zum Dattelner Neumarkt zur Kundgebung. Viele Jugendliche der Fridys for future Bewegung waren mit dabei. Den Teilnehmern einte die Sorge um den Klimanotstand, sie protestierten gegen die klimaschädliche Unternehmenspolitik des Energiekonzerns Uniper.
Datteln 4 stoppen wir
Das Netzwerk "Datteln 4 stoppen wir“ bekräftigte mit der Fahrraddemo am Sonntag ihre Forderungen, den Vorstand und den Aufsichtsrat des fossilen Konzerns und Datteln 4-Betreibers Uniper nicht zu entlasten und das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 sofort abzuschalten. Zahlreiche Teilnehmer*innen sind bei der Fahrraddemo rundum das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 dem Aufruf "Uniper, wir können nicht länger warten: Schluss mit den fossilen Profiten!" gefolgt. Das Netzwerk ist angesichts des Wetters und der Corona-Pandemie sehr zufrieden mit der Teilnehmer*innenzahl. In vielen guten Redebeiträgen wurde insbesondere das Greenwashing des Uniper-Konzerns hervorgehoben.
3 Millionen Tonnen CO2 seid Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerk Datteln 4
Angesichts
- von europaweiten von 64,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen durch Uniper im Jahr 2020 (mehr als der gesamt finnische Staat, der über seinen Staatskonzern Fortum Mehrheitseigner von Uniper ist),
- des Anstiegs der CO2-Emissionen im ersten Quartal 2021 von 11,3 Millionen Tonnen 2020 auf 14,7 Millionen Tonnen,- von über 3 Millionen Tonnen CO2 seid Inbetriebnahme alleine durch das Steinkohlekraftwerk Datteln 4,
- der Klage von Uniper gegen den niederländischen Staat, mit der der Konzern 2,6 Milliarden Euro Entschädigung für das Abschalten des Steinkohlekraftwerks Maasvlakte erstreiten will,
- von lächerlich wenig 13,7 Terrawattstunden Wasserkraft-Strom von 95,1 Terrawattstunden, die Uniper 2020 verkauft hat,
- dem Festhalten und dem Ausbau von Gasinfrastruktur und Gaskraftwerken von Uniper (laut einer Studie der Energy Watch Group von 2019 machen Methanemissionen aus Erdgasförderung- und Transport die CO₂-Einsparungen von Erdgas im Vergleich zu Kohle oder Erdöl wieder wett),
ist die Rede von Uniper-Vorstandsvorsitzenden Klaus-Dieter Maulbach von Uniper als starkem Akteur der Dekarbonisierung nur als Irreführung der Öffentlichkeit und Missachtung der Rechte zukünftiger Generationen auf ein halbwegs erträgliches Klima zu deuten.
Anträge der kritischen Aktionäre
Deswegen schließt sich das Netzwerk „Datteln 4 stoppen Wir“ den Anträgen der Kritischen Aktionäre an, Vorstand und Aufsichtsrat von Uniper bei der Uniper-Hauptversammlung am 19.05.21 nicht zu entlasten.
Einhaltung des 1,5°-Ziels
Die Pressesprecherin des Netzwerkes Ska Pennekamp fordert: "Nur mit anderem Personal und komplett neuer Ausrichtung können Konzerne wie Uniper ihren Beitrag zur Einhaltung des 1,5°-Ziels leisten. Statt sich mit Greenwashing und dem Geschäft mit Stilllegungsprämien für Kohlemeiler über Wasser zu halten, muss der Konzern sich viel schneller von den fossilen Kraftwerken verabschieden, in Erneuerbare investieren und das Kraftwerk Datteln 4 umgehend abschalten."
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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