Evonik übernimmt das Spezialadditiv-Geschäft des US-Unternehmens Air Products and Chemicals, für 3,8 Mrd. US-Dollar (ca. 3,5 Mrd. €)

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Die Evonik Industries AG übernimmt für 3,8 Mrd. US-Dollar (ca. 3,5 Mrd. €) das Spezialadditiv-Geschäft (Performance Materials Division) des US-Unternehmens Air Products and Chemicals, Inc. Evonik stärkt damit seine Position auf dem Markt für Spezialadditive. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der Zukauf wird sich voraussichtlich bereits im Geschäftsjahr 2017 auf das Ergebnis je Aktie von Evonik auswirken. Die beabsichtigte Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden.

Zügige Integration

Mit dem strategischen Umbau der eigenen Konzernstrukturen und der Gründung von drei eigenständigen operativen Segmenten hatte Evonik bereits 2015 die Voraussetzungen für eine Integration größerer Zukäufe geschaffen. Das Spezialadditiv-Geschäft von Air Products lässt sich damit zügig in die Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency eingliedern. Das kombinierte Spezialadditiv-Geschäft hat einen Umsatz von etwa 3,5 Mrd. €.

Ergänzung von Produkten und Märkten

Mit ihren Produkten und ihren starken Positionen in den wichtigsten Märkten der Welt ergänzen sich Evonik und die übernommene Sparte. Ihre Spezialadditive verleihen den Produkten ihrer Kunden entscheidende und stark wertsteigernde Eigenschaften. Dabei bedienen beide Unternehmen drei Kernmärkte: den für Beschichtungs- und Klebstoff-Additive, den für hochwertige Polyurethanschaum-Additive und den für Spezialtenside für Industriereiniger. Sie adressieren dieselben Kunden, aber mit unterschiedlichen und sich ergänzenden Produkten. So ist Evonik etwa führend bei Stabilisatoren von Polyurethanschaum, während die Spezialadditiv-Sparte von Air Products bei Katalysatoren für Polyurethanschaum gut positioniert ist. Die Nachfrage nach diesen Produkten nimmt stark zu und der Markt für diese Additive wird künftig deutlich schneller wachsen als die Nachfrage nach Chemieprodukten insgesamt.

Regional ergänzen sich Evonik und die übernommene Sparte ebenfalls optimal. Während das Geschäft von Air Products seinen Schwerpunkt in Nordamerika und Asien hat, ist Evonik besonders stark in Europa. Mit der Übernahme baut Evonik nun vor allem seine Stellung im wichtigen nordamerikanischen Markt entscheidend aus und kann damit seine zunehmend global agierenden Kunden künftig weltweit noch besser bedienen. Zugleich verringert Evonik durch das Wachstum in Nordamerika und Asien die Abhängigkeit vom europäischen Markt und sichert so das eigene Geschäft besser gegen konjunkturelle Schwankungen in einzelnen Regionen ab.

Stärkung der Innovationskraft

Ebenso wie Evonik folgt auch das Spezialadditiv-Geschäft von Air Products einem lösungsorientierten Geschäftsmodell, das sich durch einen engen Austausch mit den Kunden bei Forschung und Entwicklung sowie durch einen hervorragenden technischen Service auszeichnet. Durch die Übernahme kann Evonik die eigene Innovationsführerschaft weiter signifikant stärken.

Hohe Synergieeffekte und positive Steuereffekte

Durch die Optimierung von Beschaffung, Produktion, Logistik, Marketing, Vertrieb und Verwaltung rechnet Evonik mit Kostensynergien in Höhe von 60 Mio. US-Dollar pro Jahr. Diese sollen spätestens 2020 voll erreicht werden. Zudem erwartet Evonik Umsatzsynergien durch gemeinsame Innovation, die Erweiterung der Kundenstämme und der Produktportfolios beider Unternehmen sowie durch den verbesserten Zugang zu neuen Märkten. Insgesamt werden jährliche Synergien in Höhe von 80 Mio. US-Dollar erwartet.

Finanzierung der Transaktion

Die Transaktion wird je zur Hälfte mit unternehmenseigenen Mitteln und mit zusätzlichem Fremdkapital finanziert. Evonik wird auch nach der Transaktion eine starke Bilanz aufweisen und strebt weiterhin ein solides ‚Investment-Grade‘ Kreditrating an.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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