Erneuter Warnstreik am Mittwoch in Marl
Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes ist für Mittwoch, 11. Mai, erneut ein ganztägiger Warnstreik angekündigt. Hiervon sind bei der Stadt Marl die Kindertageseinrichtungen sowie die offene Kinder- und Jugendarbeit betroffen.
Einige städtische Kindertagesstätten bleiben wegen des Warnstreiks geschlossen. Die Stadtverwaltung richtet Notgruppen zur Betreuung der Kinder ein. Eltern werden durch die jeweiligen Einrichtungsleitungen rechtzeitig informiert. Zudem finden am Mittwoch keine Angebote der Mobilen Jugendarbeit statt. Auch das mobile Spielangebot an der Haard-Johannes-Schule entfällt. Das HoT Hülsberg bleibt wie gewohnt geöffnet.
Weitere Streiks in dieser Woche im Sozial- und Erziehungsdienst
Mehrtägige Streiks in den kommunalen Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes in dieser Woche erhöhen den Druck auf die nächste Verhandlungsrunde am 16. und 17. Mai in Potsdam. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen, um der Arbeitgeberseite deutliche Signale der Beschäftigten an den Verhandlungsort zu senden. In den ver.di-Bezirken des Landesbezirkes NRW wird es daher zu größeren und kleineren Streikaktionen sowie mehrtägigen Streiks in den Einrichtungen kommen.
„Es ist unverantwortlich, von der Arbeitgeberseite, zwei Verhandlungstermine ungenutzt verstreichen zu lassen. Wir erwarten beim dritten Verhandlungstermin ernstzunehmende Angebote. Die Zeit ist reif, um die Situation in der sozialen Arbeit durch Entlastung im Sinne der Beschäftigten, der Kinder, Jugendlichen und Familien zu verbessern“, so Andrea Becker, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiterin.
landesweite Kundgebung in Gelsenkirchen
Am Mittwoch, den 11.5.2022 ruft ver.di zu einer landesweiten Kundgebung in Gelsenkirchen auf, nicht weit vom Sitz der Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Frau Karin Welge. Hauptredner ist der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Werneke der deutliche Worte an die Arbeitgeberseite richten wird.
Erwartet werden 8000 Streikende auf der Kundgebung, die um 10.30 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz beginnt. Geplant ist eine Liveschalte zum DGB-Bundeskongress nach Berlin.
Die Kundgebung wird mit einem gemeinsamen Lied der Streikenden eröffnet, bevor der ver.di-Bundesvorsitzende seine Rede hält. Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit werden durch Wort- und Kulturbeiträge auf die aktuellen Problematiken hinweisen. Ende der Kundgebung soll gegen 12 Uhr sein.
Am Donnerstag wird ver.di eine digitale Streikkonferenz mit Live-Schaltungen in das gesamte Bundesgebiet, so beispielsweise nach Kiel, Bremen, Stuttgart und München streamen.
ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.