Erneut grosser Bürger- Andrang bei Marler Ratsitzung.

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Wieder einmal wurde eine Ratsitzung zum Wallfahrtsort empörter Bürgerinnen und Bürger welche sich gegen Bebaungs- Pläne in ihren Stadtteilen wehren. Mit Kopfschütteln mussten zahlreich anwesende Mitglieder der Bürgerinitiative Drewer- Süd die Entscheidung zur Kenntnis nehmen: In ihrem Landschafts-Schutzgebiet soll gebaut werden.

Ansiedlung eines LIDL- Marktes

Während sich die Anwohner- Initiative Riegefeld gegen die Ansiedlung eines LIDL- Marktes in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wehren und lieber eine Wohnbebauung in Kauf nehmen würden, schauen die Anwohner der Langehegge in naher Zukunft wohl in die Röhre. Neben einer großflächigen Urbanisierung der Landschaft befürchten sie eine Abnahme ihrer Lebensqualität durch Zunahme an Straßenverkehr.

Bürgerpräsenz wird für Politiker unangenehm

Anscheinend wird die permanente Bürgerpräsenz bei Bürger- Fragestunden der Politik zunehmend lästig, die Ton-Aufnahmen der Wortbeiträge würden bei dieser Sitzung nicht in den Podcast der Stadt eingestellt, so Bürgermeister Arndt in seiner Begrüßungs- Ansprache.
Dieses "Novum" in der Marler Zeitgeschichte könnte für weiteren Unmut in der Öffentlichkeit sorgen, verstößt es doch gegen das Demokratische Recht der Zivilgesellschaft auf vollständige Information aktueller Kommunalpolitik.

Grün ist unverzichtbar

In Marl wird viel zu viel Fläche zugebaut und versiegelt. Grün erfüllt eine Vielzahl an wichtigen Funktionen. Denn Stadtflächen heizen sich aufgrund ihrer engen Bebauung, der starken Versiegelung und der hohen Verkehrsdichte viel intensiver und langanhaltender auf als ihr Umland. Und der Klimawandel verstärkt die Belastungen für den Menschen und die menschliche Gesundheit enorm.

Luftqualität und das Stadtklima.

Grün- und Freiflächen haben einen nachgewiesen positiven Effekt auf die Luftqualität und das Stadtklima. Sie dienen der Naherholung, der Gesundheitsvorsorge und sind nicht zuletzt ein wichtiger Wasserspeicher und Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Gerade durch das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Biotope auf engstem Raum gibt es innerhalb von Stadtgebieten ein ausgeprägtes Mosaik an Lebensräumen.

Hitzewellen und Starkregenereignisse


Grün ist ein besonders schützenswertes Gut und sollte nicht nur erhalten, sondern auch weiterentwickelt und besser geschützt werden.
Darüber hinaus macht das Stadtgrün unsere Städte widerstandsfähiger gegen Hitzewellen und Starkregenereignisse – das ist wichtig im Hinblick auf den Klimawandel. Gerade daraus ergeben sich neue Herausforderungen an die Grünflächen in der Stadt. Sowohl bei der Artenzusammensetzung als auch bei der Wasserversorgung muss neu gedacht und angepasst werden.

Problem Flächenverbrauch

Deutschland verbraucht viel zu viel Fläche. Und das schon seit langem. Bereits 2002 wurde in der Nachhaltigkeitsstrategie deshalb das Ziel formuliert: Bis 2020 sollen nur noch maximal 30 Hektar jeden Tag durch Siedlungs- und Verkehrsflächen neu versiegelt werden. Doch heute ist Deutschland von diesem Ziel noch sehr weit entfernt. Denn der tägliche Flächenverbrauch ist zurzeit etwa doppelt so hoch und liegt bei gut 60 Hektar pro Tag. Pro Minute wird also immer noch die Fläche eines durchschnittlichen Einfamilienhauses inklusive Grundstück versiegelt. Und das 30-Hektar-Ziel ist inzwischen von der Bundesregierung auf das Jahr 2030 vertagt worden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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