Equal Pay Day am 18. März 2017

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Die Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, dass die Lohnlücke in
Deutschland (gemessen am Durchschnittsbruttostundenlohn im Jahr 2015)
immer noch 21 Prozent betrug. Das bedeutet, dass Frauen umgerechnet 77Tage
(21 Prozent von 365 Tagen), also bis zum 18. März 2017 umsonst arbeiten,
während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Damit
arbeiten Frauen statistisch gesehen immer noch 77 Tage umsonst und
Deutschland bleibt unter den Schlusslichtern in Europa.

Zehn Jahre Equal Pay Day in Deutschland haben allerdings das Bewusstsein
geschaffen, dass alle, Frauen wie Männer von Lohngerechtigkeit profitieren.
Eine Frau verdient durchschnittlich 16,26 Euro die Stunde, ein Mann dagegen 20,71 Euro. Das ist ungerecht und muss endlich ein Ende haben. Die Bundesregierung kommt jetzt mit einem Entgelttransparenzgesetz daher, das an der Lohnlücke kaum was ändern wird. Das ist eine große Enttäuschung und nicht einmal ein erster Schritt.

Denn die geplanten Regelungen gelten längst nicht für alle Frauen. Auskunft über das Entgelt von Kollegen erhalten nur Frauen, die in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten arbeiten. 60 Prozent der weiblichen Beschäftigten haben also rein gar nichts von diesem Gesetz. Betrieben ist es auch völlig frei gestellt, ob sie künftig ihre Entgeltstrukturen auf Benachteiligungen überprüfen. Sie können, aber sie müssen nicht. Dafür braucht es wahrlich kein Gesetz.

Am Ende müssen die Frauen wieder selbst für ihr Recht auf Entgeltgleichheit kämpfen, denn vor das Arbeitsgericht müssen sie alleine ziehen.

Wofür steht der Equal Pay Day

Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern

EQUAL PAY DAY

Der Equal Pay Day wurde 2008 auf Initiative des Business and Professional
Women (BPW) Germany e.V. erstmals in Deutschland durchgeführt. Seitdem
wächst die Zahl und Vielfalt der Veranstaltungen von Jahr zu Jahr. Im Jahr 2016
waren es über 1.000 Aktionen in hunderten deutschen Städten und Gemeinden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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