Ende Gelände protestierte am Sonntag 17.5. am Kohlekraftwerk Datteln 4
Heute demonstrierten mehr als 100 Menschen vor dem Kraftwerk Datteln 4 gegen die für Sommer geplante Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks. Das Aktionsbündnis Ende Gelände rief zu der Kundgebung auf. Zeitgleich protestierte die lokale Bürgerinitiative Netzdatteln im Stadtzentrum. Wenige Tage vor der Aktionärsversammlung des Betreibers Uniper am 20. Mai forderten die Kundgebungen mehr Klimagerechtigkeit.
„Wir müssen verhindern, dass wir von der Corona-Krise gleich in die nächste Krise schlittern. Unser Wirtschaftssystem braucht einen Neustart, damit es krisenfest, zukunftssicher und gerechter für alle Menschen wird. Ein neues Kohlekraftwerk im Jahr 2020 gehört definitiv nicht dazu, sondern ist klimapolitischer Wahnsinn“, sagt Ende Gelände-Sprecherin Kim Solievna.
Eine ursprüngliche für Mai geplante Massenaktion des zivilen Ungehorsams hatte Ende Gelände wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Eine überwältigende Mehrheit lehnt die Inbetriebnahme von Datteln 4 ab.“, sagt Kim Solievna.
Mit der Kundgebung macht Ende Gelände auf die ausbeuterischen Lieferketten der Steinkohle aufmerksam. „Uniper importiert Blutkohle, um klimaschädlichen Strom zu produzieren, den niemand braucht. Die Gesundheit aller Menschen muss vor Konzerninteressen stehen“, so Kim Solievna. Die Kohle wird unter anderem aus der russischen Region Kuzbass importiert, wo sich Lungen- und Krebserkrankungen häufen und Menschen ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage durch Umsiedlungen für den Kohleabbau verlieren.
Ende Gelände trug der Corona-Pandemie mit einem umfassenden Infektionsschutzkonzept Rechnung. Die teilnehmenden Personen hielten einen Abstand von mindestens drei Metern zueinander, die An- und Abreise erfolgte einzeln.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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