Ein „Denkmal für den Klimaschutz“: die Scharounschule Marl

Die Aula der Schule | Foto: Stadt Marl
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Der Gebäudesektor ist für einen großen Teil des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Darunter befinden sich auch zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude, die energetisch saniert werden müssen. In der Scharounschule Marl wurden in akribischer Detailarbeit innovative Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt. Mit dem Ergebnis, dass die Schule nun 110 Tonnen CO2 pro Jahr einspart. Für diese besondere Leistung wurde das Sanierungsprojekt der Stadt Marl heute vom Land NRW geehrt. Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, überreichte der Stadt Marl, die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die landesweite Leistungsschau für den Klimaschutz.

Um das Klimaschutzpotenzial im Gebäudebestand besser ausschöpfen zu können, müssen auch zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude energetisch saniert werden. Die Stadt Marl zeigt mit der Sanierung der Scharounschule – eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Nachkriegszeit in Nordrhein-Westfalen – beispielhaft, wie ein denkmalgeschütztes Gebäude bei einer energetischen Sanierung erfolgreich in seiner spezifischen Architektur erhalten und für eine erweiterte Nutzung modifiziert werden kann. „Das Projekt zeigt beispielhaft, dass Denkmalpflege und Klimaschutz Hand in Hand gehen. Damit ist die Scharounschule ein tolles Vorbild für viele andere Sanierungsprojekte denkmalgeschützter Gebäude. Aus diesem Grund freue ich mich besonders über die Aufnahme in unsere Leistungsschau“, so Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, bei der Übergabe der Urkunde. Bis 2022 präsentiert die KlimaExpo.NRW als Initiative der NRW-Landesregierung in 1.000 Schritten positive Beispiele für den Klimaschutz in und aus Nordrhein-Westfalen. Das Projekt „Sanierung der Scharounschule Marl“ markiert den 209. Schritt.

Erinnerung erhalten – mit Blick in die Zukunft

Wir sind stolz darauf, dass die Sanierung unserer Scharounschule in die Leistungsschau der Klima-Expo.NRW aufgenommen wird und landesweit Anerkennung findet die Stadt. Dank des engagierten Einsatzes einer Vielzahl von Fachleuten aus unter-schiedlichen Sparten konnte eine Lösung gefunden werden, die dem Denkmalschutz und dem Klimaschutz gleichermaßen gerecht wird.. Die dabei gemachten Erfahrungen werde Marl gerne an andere Kommunen für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude weitergeben.

Altes erhalten - mit neuem Nutzen: ein Lehr- und Lernbeispiel

Um dem Denkmal- und auch dem Klimaschutz weitestgehend gerecht zu werden, mussten Statiker, Bauphysiker, Denkmalpfleger und Architekten viele innovative Modernisierungsmaßnahmen maßgeschneidert umsetzen und kombinieren. So wurden beispielsweise über 6.900 Quadratmeter Flachdächer hochwertig gedämmt und gedichtet, energieeffiziente Fenster eingebaut, die Gebäu-detechnik und Beleuchtung modernisiert sowie Einzelraumbelüftungsanlagen mit Wärmerückge-winnung und integrierten Nachheizregistern installiert. Die Scharounschule bezieht ausschließlich Ökostrom und wird mittels eines Fernwärmeanschlusses beheizt. Alles in allem führen diese Maß-nahmen zu einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 110 Tonnen. Auch die Betriebskosten haben sich nach der Sanierung beträchtlich reduziert.

Seit der Wiedereröffnung im Sommer 2015 werden unter dem Dach des von Hans Scharoun ent-worfenen Gebäudes die Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule sowie der Aloysius-Grundschule in einem offenen Ganztagskonzept unterrichtet. So ist die Sanierung der Scharounschule auch über die Stadtgrenzen hinaus zu einem Lehr- und Lernbeispiel für ein schulformübergreifendes musisches Bildungskonzept sowie für die gelungene Verbindung von Denkmal- und Klimaschutz geworden.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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