Schnüffelnasen sollen auch in Marl toben dürfen
Dr. Harald Hutter initiiert Unterschriftensammlung für erste Hundewiese
Des Menschen bester Freund ist in Marl nur gesichert an der Leine gern gesehen. Vielmehr: Er darf ohne den verlängerten Arm seines Besitzers keine Pfote auf städtisches Terrain setzen - oder es könnte teuer werden. Dr. Harald Hutter will dieses Gesetz nicht abschaffen, aber er möchte den Schnüffelnasen zumindest ein wenig Freiheit schenken. Mit einer Freilauffläche.
Die gibt es zwar in vielen umliegenden Gemeinden, nur in Marl, da ist eine Spiel- und Tobewiese für Hunde bislang nicht vorgesehen. Bislang, denn genau dafür hat Dr. Harald Hutter am 17. Februar stellvertretend für viele Hundebesitzer eine Petition gestartet und alle Bürger dazu aufgerufen, für einen eingezäunten Freilauf Unterschriften zu sammeln. Mit riesigem Erfolg. Immerhin leben auch in Marl offiziell weit über 5000 Fellträger, die rund 600.000 Euro in die Stadtkasse spülen.
Über 5000 Fellträger leben in Marl, die rund 600.000 Euro in die Stadtkasse spülen
Dr. Harald Hutter, der übrigens selbst vier große Hunde als Begleiter an seiner Seite hat, weiß wie wichtig es für die vierbeinigen Fellnasen ist, ausgelastet zu sein: "Hunde sind tolle und treue Gefährten für den Menschen, doch sie brauchen Aktivität und Auslauf. Damit sich unsere felligen Begleiter richtig austoben können und dadurch ein glückliches Dasein führen, brauchen sie einen schönen Platz in der Natur, in der es keinen Leinenzwang gibt, sie ungefährdet toben können und auch andere nicht gefährden."
In Marl gilt allerdings überall im Stadtgebiet Leinenpflicht. Andere Ruhrgebietsstädte wie Castrop-Rauxel, Dorsten, Essen, Gladbeck, Mühlheim, Oer-Erkenschwick oder Waltrop stellen Hundebesitzern und ihren Spürnasen solche Flächen zur Verfügung.
Auch Daniel Schulz, Marls Parteivorsitzender Bündnis 90/ Die Grünen vertritt die Ansicht, dass Marl nachziehen muss und eine Hundewiese braucht. Zumal junge aber auch ältere Bürger, ihre Vierbeiner als wichtige Begleiter und sogar als Familienmitglieder sehen.
Tierische Treffen fördern soziale Kontakte
Hutter: "Hundebesitzende treffen sich oft in Gruppen, um die Tiere gemeinsam spielen zu lassen und selbst soziale Kontakte zu pflegen. Ein gutes Beispiel ist die Hundewiese in der Nachbarkommune Oer-Erkenschwick."
Schon vor längerer Zeit beantragte Dr. Harald Hutter: Die Stadt erarbeitet ein Hundewiesenkonzept über mögliche Flächen, deren Eignung und Pflegeaufwand. Anschließend soll dies dem Rat zur Entscheidung über den Standort vorgelegt werden. Damals wurde der Antrag wegen der Pandemie jedoch nicht diskutiert. Allerdings sei das Thema, so Hutter, heute aktueller denn je. Viele Menschen würden sich momentan einen Hund zulegen. Können diesen aber nicht abrufen oder den Jagdtrieb kontrollieren. Für eine natürliche Entwicklung fehle ein Freilauf.
Die Unterschriften werden übrigens im Internet (www.hundefreilauf-fuer-marl.wg.vu/) und von aktiven Unterstützern auf Papier gesammelt.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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