Dominik Schad ist nach langen Verfahren neuer Kreisdirektor des Kreises Recklinghausen
Der Kreis Recklinghausen hat einen neuen Kreisdirektor: Nachdem das Amt sieben Monate aufgrund von Eilverfahren und Klagen in der Hauptsache gegen das Auswahlverfahren nicht besetzt werden durfte, konnte Dominik Schad nun seine Ernennungsurkunde entgegennehmen.
"Es ist schön, dass Dominik Schad, nachdem er zweimal gewählt worden ist, nun endlich sein Amt antreten darf. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit", erklärt Landrat Bodo Klimpel. Dies gab auch Dominik Schad zurück und ergänzte: "Ich werde alles tun, um das Amt des Kreisdirektors bestmöglich auszufüllen. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung."
Mit großer Mehrheit wählte der Kreistag Dominik Schad gleich zweimal für acht Jahre zum allgemeinen Vertreter des Landrates. Als Kreisdirektor ist Schad als kommunaler Wahlbeamter gleichzeitig der vom Kreistag bestellte Kämmerer des Kreises Recklinghausen. Dominik Schad folgt auf Roland Butz, der ebenfalls noch einmal angetreten war und beide Auswahlverfahren hatte gerichtlich überprüfen lassen. Seine Vorwürfe richteten sich dabei maßgeblich gegen das Vorgehen der beteiligten Personalberatungsagentur im ersten Auswahlverfahren.
Dominik Schad (41)
kommt aus Waltrop und ist bereits seit 2010 beim Kreis Recklinghausen. Nach seinem Studium der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt "Management und Regulierung von Wirtschaft, Arbeit und Organisationen" an der Ruhr-Universität Bochum, arbeitete er unter anderem bei der Stadt Herten, bevor er 2010 als Büroleiter des Landrats zum Kreis Recklinghausen wechselte. Ab 2015 war er im Jobcenter Kreis Recklinghausen tätig, zunächst als Projektverantwortlicher, dann als Fachdienstleiter für Personal und Organisation und zuletzt für sechs Jahre als Fachbereichsleiter und somit Kopf des Jobcenters. Seit Juli 2023 leitet er den Fachbereich Finanzen in der Kreisverwaltung. Darüber hinaus war er Leiter des Krisenstabs "Ukraine" und ist Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft NRW der Jobcenter. Neben seiner Arbeit beim Kreis Recklinghausen ist er außerdem als Referent für Changemanagement und Verwaltungsdigitalisierung beim Studieninstitut Westfalen-Lippe und beim Institut für Kooperative Systeme tätig.
Langes Verfahren
Die Stelle des Kreisdirektors war aufgrund eines Beschlusses des Kreistags vom 19. September 2022 ausgeschrieben worden. Insgesamt standen zum Ende des Auswahlverfahrens drei Kandidaten zur Verfügung, die die formalen Voraussetzungen für das Amt des Kreisdirektors erfüllten.
Mit großer Mehrheit hatte der Kreistag Dominik Schad im März für acht Jahre zum allgemeinen Vertreter des Landrates gewählt. In geheimer Wahl votierten 52 Kreistagsmitglieder für Schad, zwei enthielten sich, es gab eine Nein-Stimme und 13 Stimmen gingen an den zu dem Zeitpunkt noch amtierenden Kreisdirektor Roland Butz. Der Kreisdirektor ist gleichzeitig auch der vom Kreistag bestellte Kämmerer des Kreises Recklinghausen. Gegen den Ausgang der Wahl hatte der ehemalige Kreisdirektor beim Verwaltungsgericht erfolgreich einen Eilantrag eingereicht, so dass die Wahl des Kreisdirektors erneut durchgeführt werden musste.
In seiner Sitzung vom 16. Oktober hatte der Kreistag in einer erneuten Wahl wieder mehrheitlich dafür votiert, dass Dominik Schad für acht Jahre zum allgemeinen Vertreter des Landrates bestellt wird. In geheimer Wahl entschieden sich 48 Kreistagsmitglieder für Schad, acht Stimmen gingen an Roland Butz, es gab eine Enthaltung und zwei Nein-Stimmen. Auch gegen diese Entscheidung hatte der ehemalige Kreisdirektor einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereicht. Diesen lehnte das Gericht ab und vertrat die rechtliche Auffassung, dass das zweite Stellenbesetzungsverfahren ordnungsgemäß und fehlerfrei durchgeführt wurde.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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