Der Marler Landwirt Hubert Franzen sorgt für Ostereier
Die Corona-Krise bedroht alle heimischen Bauernhöfe
Corona ist allgegenwärtig, die Pandemie dringt in alle Lebenslagen ein, verändert das tägliche Handeln und bedroht die Existenzgrundlage von immer mehr Menschen. Diese Ausnahmesituation geht auch an den landwirtschaftlichen Betrieben in Marl nicht spurlos vorbei.
Zwar scheint auf dem Hof von Hubert Franzen auf dem ersten Blick alles unaufgeregt zu funktionieren, doch die Lage ist angespannt, der Landwirt macht sich Sorgen, wankt zwischen Hoffen und Bangen. "Wie sich das hier weiter entwickelt, ist nicht abzusehen. Jeder Tag bringt neue Informationen", erklärt Franzen die quälende Unsicherheit.
Verkauf auf Vertrauensbasis
Und er kennt auch die Nöte der Bauernhofbesitzer ob der herrschenden Ungewissheit, die ein Dauerthema in seiner Funktion als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Lokalvereins Marl sind. Zumal schon die letzten beiden trockenen Sommer die Bauern in ihrer Existenz bedroht haben.
Mit der Corona-Krise und den vielen noch unbekannte Faktoren geht die Leidenszeit nahtlos weiter. Dazu gehört die Angst einer möglichen Quarantäne-Situation, die nicht nur für den Betrieb von Hubert Franzen zur Katastrophe wachsen könnte. Immerhin hängt bei ihm Ackerbau und Viehzucht von den Einschränkungen in diesen extremen Zeiten ab. Sollten geschlossene Grenzen Futterlieferungen verhindern, wäre das fast schon der Supergau.
Aber zumindest ein kleiner Lichtblick ist seine neue Idee, die den kontaktlosen Eierkauf - gerade jetzt auch zu den Ostertagen - ermöglicht. Er errichtete an Straße vor seinem Hof eine Holzbude, in die er einen Kühlschrank stellte. Und in dem steht seine begehrte Ware: Hühnereier, die sich die Kunden jederzeit herausnehmen können. Soweit verfügbar, denn: "Die Nachfrage ist groß, meine gefiederten Mitarbeiter kommen mit der Produktion kaum hinterher", grinst Franzen. Die Bezahlung ist pure Vertrauenssache. Die ovalen Lebensmittel von seinen freilaufenden Hühnern kosten im Zehnerpack drei Euro, die die Kunden in die dort stehende Kasse einwerfen müssen. Bislang funktioniert's, die Ehrlichkeit siegt bei diesem Modell.
Und für seine Kunden dürfte damit Ostern mit den dazugehörigen Eiern gesichert sein.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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