Der Rat der Stadt Marl soll mit der Stadt Nowomoskowsk in Russland eine Städtepartnerschaft beschliessen
In der Zeit vom 26. bis 30. Mai 2013 besuchte eine Marler Delegation die zentralrussische Stadt Nowomoskowsk in der Oblast Tula.
Während des Besuchs der Marler Delegation in Nowomoskowsk haben sich verschiedene Möglichkeiten einer Kooperation zwischen Marl und Nowomoskowsk ergeben. Insbesondere gibt es Möglichkeiten für Begegnungen in kulturellen und sportlichen Bereichen,
sowie Schulpartnerschaften und Jugendbegegnungen.
Städtepartnerschaft zunächst auf Eis gelegt
Der HuFa konnte sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für die Städtepartnerschaft mit der ca. 55 Kilometer südöstlich von Moskau gelegenen Chemiestadt Nowomoskowsk erwärmen. Die SPD forderte „in der Sorge darüber, was in der Ukraine und Russland zurzeit passiert", dass die Bedeutung von Städtepartnerschaften zur Förderung von Frieden, Toleranz und Demokratie im Städtepartnerschaftsvertrag deutlicher herausgestellt wird, für die CDU war angesichts der Ukraine-Politik Russlands eine Städtepartnerschaft mit einer russischen Stadt „aktuell nicht das richtige Signal". Nach intensiver Diskussion entschied Bürgermeister Werner Arndt, der auf eine breite Mehrheit für die Städtepartnerschaft gehofft hatte, das Thema von der Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag zu nehmen.
Vier Jugendliche und eine Betreuerin aus Nowomoskowsk haben vom 14. bis 21. August 2013 am Internationalen Jugendtreffen in Marl teilgenommen.
Vom 1. bis 4. Oktober 2014 erwartet die Stadt Marl eine offizielle neunköpfige Delegation der Stadt Nowomoskowsk rund um Stadtdirektor Vadim A. Zherzdev in Marl. Während ihres Aufenthalts nimmt die Gruppe am internationalen Kulturabend (02.10.2014) und am Volks-ParkFest (03.10.2014) teil. Die Delegation besucht das Rathaus, den Chemiepark Marl, den Zentralen Betriebshof der Stadt Marl, die Auferstehungskirche, die Sportanlage Triple
X, das Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasium (ASGSG) und weitere lokale Einrichtungen.
Das ASGSG, an dem auch Russisch unterrichtet wird, sucht bereits seit mehreren Jahren eine russische Partnerschule. Zwei Schulen in Nowomoskowsk haben Interesse an einer Partnerschaft mit einer Marler Schule signalisiert.
Seit über 20 Jahren pflegt der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen enge
Beziehungen zur Eparchie Tula. Unter der Federführung von Pfarrer Ulrich Walter pflegen der Tula-Arbeitskreis in Marl und insbesondere die Auferstehungskirche in Drewer-Süd die Kontakte nach Tula und koordinieren Begegnungen zwischen ehrenamtlichen/hauptamtlichen Kräften des Kirchenkreises Recklinghausen und Mitgliedern der Eparchie Tula.
In seiner Sitzung am 18. Juli 2013 hatte der Rat den Bürgermeister ermächtigt, „vorbereitende Gespräche zum Abschluss einer Städtepartnerschaft mit der Stadt Nowomoskowsk in Russland einzuleiten“
Auf Basis dieser Gespräche haben die Städte Marl und Nowomoskowsk gemeinsam den Inhalt ihrer Städtepartnerschaftsvereinbarung erarbeitet.
Es gibt Kritik an den Reiselust den die hochverschuldete Stadt Marl mit dieser neuen Städtepartnerpartnerstadt für Politiker einleitet. Jetzt hat die Verwaltung die Ratsvorlage im Hauptausschuss gestoppt.
Die Stadt Nowomoskowsk
Die Stadt Nowomoskowsk ist eine ca. 130.000 Einwohner große Industriestadt, rund 200km südlich von Moskau und 55 km südöstlich der Gebietshauptstadt Tula gelegen. Wichtigster Arbeitgeber ist ein großes Chemiekombinat.
Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt Ende 1941 zeitweilig von der deutschen Wehrmacht besetzt und trug erhebliche Zerstörungen davon. In Stalinogorsk – diesen Namen trug Nowomoskowsk bis 1961 – bestand das Kriegs-gefangenenlager 388 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.
Nowomoskowsk unterhält drei offizielle Städtepartnerschaften, darunter mit der türkischen Stadt Kuşadası, mit der auch die Stadt seit dem Jahr 2000 verschwistert ist
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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