Der ewige Kämpfer
Der Marler Helmut Feldmann streitet weiter für sterbenskranke Menschen, die sich hilflos fühlen

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Eigentlich wollte Helmut Feldmann sich mit dem Erfolg des Urteils betr. §217 StGB nicht mehr öffentlich mit der Sterbehilfe befassen. Allerdings haben noch nicht alle Behörden darauf reagiert, so dass ihn viele Menschen um Hilfe und seinen Rat bitten.

„Ich kann nicht anders, ich möchte helfen. Wenn die ältere Leute am Telefon weinen, das tut weh, das geht in die Seele.“ Aus diesem Grund hat sich Helmut Feldmann erneut hingesetzt und u.a. die Bundesärztekammer sowie den Bundestag angeschrieben.

Rückblick: Ende Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht Karlsruhe entscheiden, dass der umstrittene §217 StGB zur geschäftsmäßige Förderung von Sterbehilfe gegen das Grundgesetz verstößt und diesen endgültig aufgehoben. In hohem Maße hat Helmut Feldmann dazu beigetragen, in einem unermüdlichen Kampf, der über vier Jahre angedauert hat. Eigentlich ein Erfolg, jedoch steht noch das BtMG (Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln) im Weg und die Bedenken vieler Ärzte aufgrund der Statuten einiger Ärztekammern.
Deshalb müssen auch alle Ärztekammern ihre Statuten anpassen. So haben 10 der 17 deutschen Ärztekammern noch den Status: Wer sich als Arzt an Sterbehilfe beteiligt, dem wird die Approbation entzogen. Das ist aber nach der Gesetzesaufhebung nicht mehr richtig. Und auch der Bundestag muss über das BtMG neu verhandeln und dieses anpassen.

Vielen Menschen hat Helmut Feldmann zugehört und viele Schicksale erfahren, so hat er das gemacht, was viele Ärzte bei ihren Patienten noch nicht einmal tun. „Ich musste noch mal die Initiative ergreifen. Die Betroffenen sollen in Würde sterben können, ohne Schmerzen,“ so Helmut Feldmann. „Es ist wichtig, das die Menschen wissen, es tut sich was. Das ist schon für viele eine große Beruhigung. Ich versuche den Ball ins Rollen zu bringen.“
So hat Herr Feldmann auch den zuständigen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble angeschrieben, mit der Bitte um Klarstellung durch den Bundestag bzw. dass das Thema Sterbehilfe zum Gespräch im Bundestag kommt. Unterstützung bekommt Herr Feldmann hierbei von Prof. Dr. Karl Lauterbach, Mitglied des Deutschen Bundestages in der SPD, den er noch aus seiner aktiven Zeit in der Politik in Dortmund kennt. Er war sofort bereit zu helfen und beide stehen in regem Kontakt.
Der Bundestag muss jetzt reagieren und sich mit dem BtMG befassen, denn die Aufhebung des §217 StGB ist Fakt und Ärzte müssen sich trauen ihren Patienten zu helfen und sie zu unterstützen. Eine Anzeige gegen Wolfgang Schäuble wegen unterlassener Hilfeleistung und Rechtsbeugung könnte bei Nichtreagieren die Folge sein.
Eine Antwort vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags hat Helmut Feldmann Ende Juli bekommen, dass sei Anliegen, sowie das von weiteren Bürgern vorliegt und der Bundestag einen Beschluss fassen wird. Ebenso das Versprechen, ihm diesen mitzuteilen. Darauf wartet Herr Feldmann nun mit Spannung.

Helmut Feldmanns Rat für Betroffenen und deren Angehörige: In einen seriösen Sterbehilfeverband eintreten und Beschwerde bei zuständige Stellen, wie der Bundesärztekammer einlegen um so Druck machen. Er gibt gerne Kontakte weiter und hat auch den einen oder anderen Tipp.

Buch: Voraussichtlich im September wird jetzt die Autobiografie (von seiner Geburt bis April 2020 erzählt er seine Geschichte) „Vom Saulus zum Paulus“ von Helmut Feldmann in enger Zusammenarbeit mit Klaus Belz im Verlag tredition GmbH Hamburg bundesweit im Buchhandel und online erscheinen.
Das Buch soll den Menschen Mut machen, auch in den schweren Zeiten des Lebens.

Anmerkung: Ich habe seine Autobiografie schon vorab lesen dürfen und ich kann nur sagen: BEEINDRUCKEND! Was Herr Feldmann erlebt, erreicht und durchgemacht hat. Mich hat es sehr berührt, auch wenn er mir schon einiges erzählt hat. 
Ein Rezension ist auf meinem Blog zu lesen.

Autor:

Anja Hermanski aus Marl

Webseite von Anja Hermanski
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