Demonstration gegen Abholzung und Naturzerstörung im Marler Norden

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Erwartet waren nur hundert, es kamen aber wesentlich mehr Menschen die gegen Abholzung und Naturzerstörung im Marler Norden demonstrieren. Mütter mit Kinderwagen, ganze Familien, auch die ältere Generation war  dabei, viele Jugendliche und Kinder die gemalte Plakate tragen und spontan ihr selbstgemachtes Lied anstimmen; "Wir brauchen die Bäume zum Überleben, wir brauchen die Bäume...
Mit einem Spaziergang über die Carl-Duisberg Straße zur Baustellen Tafel an der Nordstraße, fand ein öffentlicher Protestzug gegen Naturzerstörung und Waldvernichtung im Marler Norden statt. Der Treffpunkt war an der Tierarzt- Praxis , Carl Duisberg Str.125. am Freitag 11.2.22 um 17.30 Uhr.

Mahnwache für die zerstörte Natur

Entlang der Carl- Duisberg Straße ging der friedliche Protestzug von der Zollverein- Siedlung zum Gate Ruhr- Gelände an der Nordstraße. Unter dem großen Projekt- Schild gab  es eine stille Mahnwache für die zerstörte Natur und die jetzt schutzlosen Tiere im Umfeld. Grableuchten wurden vor der abendlichen Kulisse des Chemie- Park entzündet, für jeden gefällten Baum ein Licht. Angeblich waren es 87, tatsächlich waren es wesentlich mehr Bäume die auf einer Waldfläche von 2,8 ha gefallen sind.

klimaschädliche Stadtplanung

Jemand stimmt den 'Earth Song' von Michael Jackson an, ein Lied das alle Anwesenden sehr nachdenklich machte. Bürgerinnen und Bürger verschiedener Marler Stadtteile begegnen und vernetzen sich, weil sie gleiche Sorgen und Nöte mit einer klimaschädlichen Stadtplanung haben die über ihre Köpfe hinweg gemacht wird.

Bürger wollen mitreden

"Wir brauchen jeden der sich mit dieser Stadt identifiziert und gleichzeitig mitreden will, was wo in dieser Stadt passiert. Wir haben viel zu lange weggesehen und es wird Zeit der Politik klar zu machen dass wir eine intakte Natur und ein gesundes Klima möchten!" meint eine der vielen Aktiven die sich aktuell in der Bürgerinitiative Hamm- Sickingmühle engagieren.

Klimanotstand in Marl Symbolpolitik?

Es ist  gerade einmal 19 Monate her, im Juli 2019 hat die Stadt Marl, als eine der ersten Kommunen überhaupt, den Klimanotstand ausgerufen. Schon damals stand die Frage im Raum, ob es sich hierbei nicht bloß um geschickte Symbolpolitik handelt, öffentlichkeitswirksam platziert in der medialen Hochphase der Fridays for Future Bewegung. Die nicht gerade präzise formulierte Selbstverpflichtung des Rates, bei allen zukünftigen Entscheidungen in Rat und Verwaltung, die Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt zu berücksichtigen, lässt dies zumindest vermuten.

Dieses Flugblatt wurde während der Demo verteilt 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Hamm/ Sickingmühle.
Seit Jahren leiden wir in unseren Stadtteilen unter dem Lärm und dem Gestank aus dem Chemiepark.
Jetzt könnte dieser Dauerzustand durch das Gate Ruhr Projekt eine Steigerung erfahren.
Es reicht uns jetzt, wir wollen keinen zusätzlichen LKW Verkehr der unsere Straßen verstopft und unsere Luft verpestet.
Wir wollen hier keine weiteren Betriebe die giftigen Müll verarbeiten.
Wir fordern den Schutz des bisher von Rodung verschonten Waldes am Kanalweg mit der Ausweisung zum Naherholungsgebiet.
Die Politik hat versprochen dass vollwertige Arbeitsplätze entstehen wo auch ausgebildet wird.
Deshalb fordern wir Mitbestimmung bei der Auswahl der Betriebe die sich vor unserer Tür ansiedeln.
Wir wollen nicht zum Entsorgungs- und Logistik Standort im nördlichen Ruhrgebiet werden.

Helft alle mit, es geht um eine lebenswerte Zukunft in unserer Stadt.

Bürgerinitiative Hamm Sickingmühle

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Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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