Umweltschutz:
Demonstration am 8.12 in Marl Hüls gegen den Grubenwasseranstieg auf AV

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Marler Bürger machen sich Sorge über den von den RAG geplanten Anstieg des Grubenwassers auf AV. Umweltschützer rufen deshalb zu einer Demonstration in Marl auf. Auftakt ist ab 10:00 Uhr am „Dicken Stein“, Ecke Römerstraße / Carl-Duisberg-Straße in Marl-Hüls. Abschlusskundgebung ist gegen 11:45 Uhr in der Fußgängerzone Hülsstraße.

Aus dem Demonstrationsaufruf

Mit dem Alibi geschönter Gutachten, die Risiken einfach
ausblenden, und mit dem Segen der CDU/FDP-Landesregierung
will die RAG aus reinen Profitgründen die untertägige
Wasserhaltung einstellen. Würde es nach
ihren Plänen gehen, dann wäre auf Auguste Victoria
das Grubenwasser längst bis 600 m angestiegen. Es ist
allein den Protesten von kämpferischen Kumpel und Anwohnern
zu verdanken, dass bis heute in der Tiefe gepumpt
werden muss. Jetzt sollen die Pumpen Ende Januar
abgestellt werden. Dann werden Tausende Tonnen
des untertägig verbliebenen und krebserregenden
PCB sowie eingelagerter Giftmüll durchströmt.
Dieser
Giftcocktail gelangt über Risse und Klüfte früher oder
später zu den grundwasserführenden Schichten und in
die „Halterner Sande“, aus denen Millionen Menschen
im Ruhrgebiet ihr Trinkwasser beziehen.
Wir fordern: Keine Flutung der Zechen!
Zusammen mit dem RVR setzt die RAG noch eins
drauf. Salzfahnen aus Bergehalden machen schon heute
das Grundwasser unbrauchbar und Radioaktivität aus
dem Tiefengestein bedroht unsere Gesundheit.
Jetzt
sollen sie noch profitbringend als Deponie für Sondermüll
vermarktet werden. In Marl liegt die betroffene Halde
Brinkfortsheide Fortsetzung mitten im Wohngebiet.

Es reicht – nicht mit uns!
Wir fordern den Erhalt des Volksparks im Hülser Wald
rund um das Jahnstadion
. Er darf nicht zugunsten profitträchtiger
Immobilienprojekte abgeholzt werden. Die
städtischen Wälder müssen als grüne Lunge und Naherholungsgebiet
aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen
werden!


Stadt Marl unternimmt nichts gegen den Anstieg des giftigen Grubenwassers


Christian Thieme Sprecher der Bürgerinitiative Marl Hüls fragte bei der Ratssitzung nach, was denn die Stadt Marl unternehmen wird, um diesen Anstieg des Grubenwassers zu verhindern.

Die Frage in der Ratssitzung:
Was genau beabsichtigt unsere Stadt gegen das Vorhaben der Ruhrkohle Aktien Gesellschaft zu tun, das Grubenwasser in den Marler Schachtanlagen ansteigen zu lassen? Wie Sie hier alle wissen, hat die RAG hier auf 3/7 und was weiß ich noch wo, Problemabfälle unter Tage eingelagert. Außerdem ist das Grubenwasser stark PCB belastet. Stellen Sie sich mal vor, diese Giftbrühe kommt in unser Grundwasser! Im Saarland haben sich alle ehemaligen Bergbau-Kommunen gegen die Flutungen ausgesprochen. In Bergkamen gibt es sogar einen Ratsbeschluss. Herr Bürgermeister, beabsichtigen Sie das Thema in der nächsten Ratssitzung auf die Tagesordnung zu setzen?

Der Bürgermeister verneinte, dass er den Tagesordnungspunkt auf die Ratssitzung setzen werde.

Grubenwasser ist giftig

Die RAG plant, das Grubenwasser im Ruhrgebiet auf ca. 600 m NN ansteigen zu lassen. Hierzu sollen die untertägigen Stollen und Schächte geflutet werden. Durch den Anstieg des Grubenwassers und die hiermit verbundene Reduzierung der Pumpen und Austrittsstellen verspricht sich die RAG insbesondere eine Kostenersparnis bei der Wasserhaltung.  Bisher wurde lediglich der Flutung auf bis zu 1.100 m NN zugestimmt. Bezüglich der weiteren Flutung wurden Bedenken der Landesregierung hinsichtlich etwaiger gesundheitlicher Gefahren und Kontaminationen geäußert. Das „Gutachten zur Prüfung möglicher Umweltauswirkungen des Einsatzes von Abfall- und Reststoffen zu Bruch-Hohlraumverfüllung in Steinkohlebergwerken in Nordrhein-Westfalen“ ist noch nicht abgeschlossen. Aktuell sind der Zwischenbericht und der Entwurf eines Endberichtes verfügbar. Hieraus ergibt sich, dass besonders gefährliche Giftmülle, insbesondere PCB, Untertage lagern. Die Bürger haben erhebliche Bedenken, dass die beabsichtigten Sicherungsmaßnahmen der RAG ausreichend sind, um Gesundheitsgefahren auszuschließen. Es besteht hiernach die Gefahr, dass sich Giftstoffe lösen und in das Oberflächenwasser gelangen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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