Chemiepark Marl übernimmt Bahnanbindung des stillgelegten Bergwerks Auguste Victoria

Die unansehnliche Rohrbrücke und das marode Bahnhäuschen am Bahnübergang Römerstraße werden im Zuge der Streckenaufarbeitung aus dem Stadtbild verschwinden.
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Der Chemiepark Marl hat die Bahnanbindung des stillgelegten Bergwerks Auguste Victoria (AV) von dessen Standort 3/7 in Marl-Hamm bis Marl-Sinsen übernommen. Der Kaufvertrag mit der RAG Aktiengesellschaft ist unterschrieben und notariell beurkundet. Damit sichert sich der Chemiepark einen zusätzlichen Anschluss an das öffentliche Gleisnetz. Das stärkt die Logistik und somit die Attraktivität eines der größten Chemiestandorte Deutschlands.
Die hinzugekaufte Strecke, die vom Chemiepark auf einer Länge von sechs Kilometern bis zum Bahnhof Marl-Sinsen führt, bindet dabei an die sogenannte Hauptmagistrale der Deutschen Bahn zwischen dem Ruhrgebiet über Bremen bis Hamburg an. Bei anfallenden Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten im Streckennetz bietet sie eine höhere Flexibilität und verspricht somit eine größere Versorgungs- und Liefersicherheit für den Chemiepark.

Aktuell lässt der Chemiepark die Gleisanlagen vom Bahnhof Marl Sinsen bis zum Bahnübergang Römerstraße vollständig sanieren. Nach Grünschnitt und Instandsetzung des Abschnitts zwischen dem Bahnübergang Römerstraße und dem Chemiepark wird noch das marode Bahnhäuschen am Bahnübergang Römerstraße abgerissen. Außerdem verschwindet die alte, unansehnliche Rohrbrücke an der Strecke. Dafür wird der Bahnübergang für die finalen Arbeiten ein Wochenende lang komplett geschlossen werden. Die gesamten Baumaßnahmen sollen bis zur geplanten, offiziellen Inbetriebnahme am 19. Dezember abgeschlossen sein.

Im Vorfeld waren Biologen vom Recklinghäuser Planungsbüro „Landschaft und Siedlung“ in den Arbeitsbereichen unterwegs, um mögliche biologische Herausforderungen zu erkennen. Sie werden die Sanierungsmaßnahmen bis zum Ende begleiten.

Da die Gleisanlagen längere Zeit unbenutzt waren, bittet der Chemiepark die umliegende Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit. Unachtsame Spaziergänger oder spielende Kinder könnten sich mit unerlaubtem Zutritt in Gefahr bringen. Die Arbeiten finden zunächst nur tagsüber statt. Ab dem 6. November beginnen dann die Arbeiten für die Neubaustrecke vom Bahnübergang Römerstraße bis nach Marl-Sinsen, die rund um die Uhr laufen werden. Auf diesem Streckenabschnitt werden neue Schienen einschließlich Unterbau verlegt werden.

Für die damit verbundenen, unvermeidlichen Lärmbeeinträchtigungen bittet der Chemiepark die Anwohnerinnen und Anwohner um Entschuldigung und Verständnis. Alle Beteiligten werden versuchen, die Auswirkungen auf die Umgebung so gering als möglich zu halten.

Die Güterzüge, die vom Chemiepark ab Januar auf der Strecke eingesetzt werden, werden dann deutlich leiser sein als die vom Bergwerk AV genutzten Kohlezüge. Sie erfüllen überwiegend die neuen Schallschutznormen. Letzte Kesselwagen aus Altbeständen werden nach und nach im Rahmen von Wartungsintervallen ausgetauscht werden.

Die unansehnliche Rohrbrücke und das marode Bahnhäuschen am Bahnübergang Römerstraße werden im Zuge der Streckenaufarbeitung aus dem Stadtbild verschwinden.
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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