Bürgerproteste gegen den Bebauungsplanes für ein Lebensmittelmarkt in Marl Drewer

Die Aufstellung des Bebauungsplanes „Nahversorgungsstandort Langehegge“ wurde auf Druck der Bürgerproteste  vertagt. Die Verwaltung solle nach Ansicht des Planungsausschusses zunächst eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger organisieren.

Planung für die Investorengemeinschaft

Ziel ist es Nahversorgungssituation im Stadtteil Drewer-Süd im Bereich Langehegge und Brandenburgische Straße zu beheben. Die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche ist dem baulichen Außenbereich zuzuordnen. Für die Nutzung des Baulandpotenzials an der Langehegge ist die Aufstellung eines Bebauungsplans mit Umweltprüfung erforderlich (Vollverfahren).

Als Entwicklungsträger hat sich die Investorengemeinschaft Angott Consulting GmbH und H & W Tiefbau GmbH & CO. KG gegenüber der Verwaltung erklärt. Die investorenfinanzierte Maßnahme soll Baurecht für ein Wohnquartier sowie für einen Lebensmittelmarkt schaffen.

Landschaftsschutzgebiet

Der Landschaftsplan „Vestischer Höhenrücken“ setzt das Plangebiet als temporäres Landschaftsschutzgebiet fest. Mit Aufstellung des Bebauungsplans treten die Festsetzungen des Landschaftsplans hinter denen des Bebauungsplans zurück. Es handelt sich um eine Umnutzung einer Landwirtschaftsfläche im unversiegelten Außenbereich. Durch die Inanspruchnahme der Fläche sind negative Umweltauswirkungen zu erwarten. Laut der Klimatopzonen-Kartierung des RVR Entwurf 2021 ist das Plangebiet als freilandklimatischer Ausgleichsraum bewertet worden. Auch durch die zu erwartenden Begrünungsmaßnahmen in Verbindung mit einer gemischten Nutzung ist hier  eine Minderung der klimatischen Leistungsfähigkeit zu erwarten.

Freiraum geht verloren

Im mehrjährigen Mittel gehen in NRW Tag für Tag noch immer etwa 12 Hektar Freiraum durch neue Wohn- und Gewerbegebiete, Straßenbau, Tagebau, Kies-Abbau und andere Abgrabungen unwiederbringlich verloren. Um sich die Dimension bewusst zu machen: Dies sind ca. 18 Fußballfelder Fläche pro Tag!  Die Kommunen haben die Belange von Natur, Tier- und Pflanzenarten, wenn es um konkrete Planungen vor Ort geht,  nicht zufriedenstellend im Blick.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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