Bürgermeister verrät Kindern Geheimnisse

Gruppenbild mit Rathaus-Chef: Die Pestalozzi-Schüler statteten Werner Arndt einen Hausbesuch ab und ließen sich alles ganz genau erklären, wie alles so funktioniert und was er eigentlich über seinen Beruf und die Welt denkt. | Foto: Foto: ST
  • Gruppenbild mit Rathaus-Chef: Die Pestalozzi-Schüler statteten Werner Arndt einen Hausbesuch ab und ließen sich alles ganz genau erklären, wie alles so funktioniert und was er eigentlich über seinen Beruf und die Welt denkt.
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„Marl ist eine schöne Stadt, juppheidi, juppheida, die einen Bürgermeister hat, juppheidi heida!“ Mit diesem selbstgedichteten Lied über Marl wurde Bürgermeister Werner Arndt von rund 30 sangeskräftigen Mädchen und Jungen der Pestalozzischule im Ratssaal des Rathauses empfangen.
Im Gepäck hatten die Viertklässler ganz viele Fragen an das Marler Stadtoberhaupt, denn im Lied heißt es weiter: „Am Kinderwelttag sind wir hier und stellen viele Fragen dir, juppheidi fiderallala“.
Der Bürgermeister hatte die Grundschüler und ihre Lehrerinnen, die Schulleiterin Gabi Brune-Poniewas und Vertreter des Kinderschutzbundes Marl zu einer kleinen Gesprächsrunde in die „Gute Stube“ der Stadt eingeladen.
Die Kinder nutzten den Besuch im Rathaus natürlich, um dem Bürgermeister Löcher in den Bauch zu fragen.
Los ging es für den Rathaus-Chef noch mit harmlosen Fragen wie „Wofür ist das Rathaus da?“ oder „Was sind ihre wichtigsten Aufgaben?“ Dann wurde die Stimmung aber schnell lockerer und persönlicher.
Bei Fragen wie „Nervt sie der Job auch manchmal?“ oder „Sind sie gern zur Schule gegangen?“ wurde zwischen Keksen und Cola auch mal gekichert. „Jaaaa, wir wissen jetzt ein paar Sachen über den Bürgermeister, die sonst niemand weiß. Er hat aber gesagt, wir dürfen nichts verraten“, erklärte die neunjährige Jaqueline feierlich und reckte stolz die Brust. Ganz besonders lag den Kindern der Pestalozzischule - die übrigens als eine von drei Marler Schulen Mitglied im Kinderschutzbund ist - das Thema „Spielplätze im Stadtgebiet“ am Herzen. Viele Schüler waren traurig, dass sie in immer mehr Sandkästen gefährliche Glasscherben finden und dass an einigen Spielplätzen Spielgeräte fehlen oder kaputt sind. Werner Arndt hörte sich alles aufmerksam an und versprach, im Rahmen seiner Möglichkeiten tätig zu werden. Er machte aber auch deutlich, dass die Stadt Marl leider nicht genügend Geld hat, um die Wünsche der Kinder hinreichend zu erfüllen. „Das bedaure ich sehr. In solchen Momenten gefällt mir mein Job übrigens nicht so gut“, verriet er den Kindern.
Aber obwohl der Job eines Bürgermeisters anscheinend gar nicht so einfach ist, sind sich fast alle sicher: Bürgermeister will ich später auch mal werden.
Und wie fanden die Grundschüler das Gespräch? „Das war gar nicht langweilig, ich hab spannende Sachen erfahren“, ruft die neunjährige Öszge, und alle stimmen ihr zu. „Und der Bürgermeister hat auch viele lustige Sachen erzählt, das war toll“, meint ihre Freundin Eda. Beide Mädchen sind noch etwas außer Puste, weil sie während der Führung durch das Rathaus mit der städtischen Kinder- und Jugendbeauftragten Magdalene Ostermann alle fünf Etagen bis hinauf zum Turm I gerannt sind.
Nicht vergessen werden die Kinder übrigens das Versprechen, bald eine Kindersprechstunde einzurichten. „Er hat gesagt, alle sechs Monate macht er das“, das hat der neunjährige Marius ganz genau behalten.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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