Bürgerliste WIR für Marl, sind eigene Grundwasserbrunnen der Stadt sinnvoll?

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Im Jahr 2003 hat die Stadt Bottrop drei Grundwasserbrunnen für den Sport- und
Bäderbetrieb bauen lassen, die auch von den städtischen Gärtnern genutzt werden. Die Stadt Bottrop hat damit ihre Wasserkosten derart reduzieren können , dass sich die Brunnen nach 11 Jahren amortisiert hatten und nach 25 Jahren ein Plus inder Stadtkasse von 74.000 Euro erzeugen. Derzeit wird darüber nachgedacht, weitere Grundwasserbrunnen zu errichten. Die Bürgerliste stellte in diesem Zusammenhang mehre Fragen an die Verwaltung.

Antwort der Verwaltung auf die Anfrage der Bürgerliste WIR für Marl

Fragen fett hervorgehoben:
Verfügt die Stadt Marl über eigene Grundwasserbrunnen z.B. zur Bewässerung von
städtischen Grünanlagen und Sportstätten oder zur Wasserversorgung in den Freibädern?

Die Stadt Marl verfügt über einen Grundwasserbrunnen, der die Verluste des City-Sees am Rathaus ausgleicht.
Teilt die Stadt Marl die Auffassung der Stadt Bottrop, wonach eigene Grundwasserbrunnen erheblich wirtschaftlicher und ökologisch nachhaltiger o.g. Aufgaben erfüllen können?
Die Wirtschaftlichkeit würde sich wahrscheinlich erst bei der Förderung von großen Mengen und/oder über einen längeren Zeitraum einstellen. Die ökologische Nachhaltigkeit ist im Grunde immer gegeben, wenn man aus dem Boden gewonnenes Wasser wieder dem Boden zurückführt (Kreislauf). Die Wasserversorgung von z.B. Freibädern würde keine Rückführung des Wassers direkt in den Boden bedeuten.
Sieht die Stadt Marl sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten für den Betrieb eigener
Grundwasserbrunnen im Stadtgebiet?

Man müsste klären, in wieweit sich Grundwasserbrunnen an zentralen Standorten (Standorte mit vielen Grünflächen, z.B. Volkspark, Sportanlage Loekamp, Hauptfriedhof) rechnen. Dies hängt natürlich von der Wassermenge ab, die benötigt wird. Auch kann die Bewässerung des Straßenbegleitgrün über Brunnen sinnvoll sein, wenn die Standorte der Brunnen im Stadtgebiet verteilt werden (kurze Wege).
Am City-See werden wir prüfen, ob für die Bewässerung der Grünflächen im dort umliegenden Stadtgebiet das Wasser aus dem bestehenden Brunnen genutzt werden kann.
Gibt es nach Auffassung der Stadt Marl fachliche Gesichtspunkte, die dem Betrieb
eigener Grundwasserpumpen entgegenstehen würden?

Zu klären wäre, was mit den tiefwurzelnden Bäumen passiert, wenn man diesen in den immer mehr aufkommenden, extremen Trockenperioden die letzten Reserven an Grundwasser in den unteren Schichten wegnimmt. Gerade in dieser Zeit wird viel gewässert und aus den Brunnen und somit aus den sinkenden Grundwasserzonen zusätzlich Wasser entzogen. Wenn bei der Planung eigener Grundwasserpumpen kein Bäderbetrieb berücksichtigt werden könnte, würde die Wassermenge nicht erreicht, damit sich die Kosten für den Betrieb und die Errichtung der Brunnen zeitnah amortisieren könnten. Der Bäderbetrieb mit Brunnenwasser würde jedoch aus Sicht des Fachbereiches gegen die Grundsätze des Wasserkreislaufes/Rückführung in den Boden stehen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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