Bürgerliste „schenkt“ Stadt 350.000 Euro
Der umstrittene Haushalt 2011 ist vor drei Wochen vom Rat als Überraschungscoup verabschiedet worden - und seitdem herrscht fast schon stoische Stille in der Politik. Aber trotzdem kommt keine Ruhe ins Rathaus. Denn die Einsparforderungen der Bürgerliste „Wir für Marl“ lösen bei den meisten Unbehagen aus.
Nicht zuletzt, weil viele davon keinesfalls Institutionen und Einrichtungen betreffen, sondern die Politik und Stadtverwaltung selbst.
Wie man‘s machen kann, wenn eine Wille da ist, rechnete Wir-Chef Friedrich Dechert vor: „Insgesamt haben wir der Stadt 350.000 Euro gespart - plus Zinsen.“ Denn: Die Bürgerliste verzichtet seit 18 Jahren auf ein Fraktionsbüro. Kostenersparnis: rund 155.000 Euro. Auch einen Geschäftsführer klemmte sich „Wir“ sieben Jahre lang, was 133.000 Euro macht. Weiter wurden 55.000 Euro durch neuneinhalb Jahre Verzicht auf den dritten Bürgermeister eingespart. Das Ernst-Reuther-Haus und die Rathaussäle hätte man ebenfalls nicht in Anspruch genommen. Das nennt man gelebte Sparpolitik.
Applaus bekam Friedrich Dechert trotzdem nicht von den Ratsmitgliedern...
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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