Bürgerinitiative Marl Hüls: Stellungnahme zur Gründung der Marler Stadtwerke
In einem Brief an die örtlichen Zeitungen beschreibt die Bürgerinitiative Marl Hüls eine kritische Stellungnahme zum Beschluss der Politik zur Gründung der Marler Stadtwerke.
"Noch widersinniger kann Kommunalpolitik nicht sein!.
Die gleichen Politiker*innen die seinerzeit den Notstand des Stadt-Klima ausgerufen haben, sind sich (in mehreren nichtöffentlichen Sitzungen) mit einem Netzbetreiber einig geworden, der einem Energiekonzern gehört welcher meiner Meinung nach, in Deutschland führend im Vertrieb von klimaschädlich erzeugtem Strom ist.
Hier hat das "Greenwashing" der Lobbyisten Früchte getragen.
Medienwirksam wurden jahrelang ausgiebig Klimaschutzpreise vergeben, stets war der Bürgermeister zugegen wenn es darum ging den Bewerber ins rechte Licht zu rücken.
Anstatt sich ein gutes Beispiel an unsere Nachbarn in Herten, Haltern oder Herne zu nehmen, deren Stadtwerke ihre Netzkunden mit Strom von bis zu 75% aus erneuerbaren Energien versorgen, begibt sich Marl in Abhängigkeit.
Statt Ökostrom und Co2 neutral produziertes Erdgas könnte dann fossiler RWE- Braunkohlestrom des Tagebaus Hambach, Frakinggas aus den USA oder Brokdorf-Atomstrom der EON- Tochter Preußen Elektra in die Netze eingespeist werden.
Klimaschutzziele
Mit Gründung dieser Gesellschaft haben die Politiker eine Chance zur Durchsetzung dezentraler, alternativer Energie vertan, ein weiterer Sargnagel an den Klimaschutzzielen von Paris.
ln der Presse war anlässlich des Führungswechsel von Ex-Innogy- Manager Leonard Birnbaum an die EON- Spitze folgende Erklärung (vom März 2018) der beiden z.Zt. größten deutschen Energiekonzerne zu lesen:
- Mit der Neuordnung der Geschäftsaktivitäten konzentriert sich EON vor allem auf das Geschäft rund um den Vertrieb und die Netze, bei RWE wird die Energieerzeugung gebündelt.-
Jetzt, rund zwei Jahre nach dem Tausch von Vermögenswerten und Geschäftsbereichen ist die von den Vorstands-Vorsitzenden Johannes Teysen und Rolf Martin Schmitz angekündigte Neuordnung umgesetzt.
Zeit zur Information gab es für die Entscheider im Marler Rathaus mehr als genug, man hätte nur -Westenergie AG- googeln brauchen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das Umweltorientierte Mandatsträger*inen demnächst mit Vertretern der Firma Westnetz GmbH im Aufsichtsrat unserer Stadtwerke sitzen.
Leserbrief zum Thema Marler Stadtwerke. Von: Christian Thieme, BI Marl Hüls
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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