Bürgerinitiative Marl-Hüls protestiert in der Ratssitzung gegen die Abholzungen im Hülser Wald
Im Stadtrat standen Vorhaben auf der Tagesordnung die für die Hülser Bürger grosse Nachteile mit sich bringen.
Der Bebauungsplan Nr. 224 'Ehem. Jahnstadion und Waldschule' Entwurfs- und Auslegungsbeschluss und der Beschluss zur Offenlage der 98. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Marl. Ebenfalls wurde über Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 241 der Stadt Marl für den Bereich nördlich der Bergstraße zwischen Römerstraße und Volksbank ,Römer-Quartier, abgestimmt.
Die Bürgerinitiative Marl Hüls hat in der Ratssitzung dagegen demontriert.
GROKO stimmte für die Abholzung der Bäume am Jahnstadion
Während SPD, CDU und FDP für den Bebauungsplan stimmten, lehnten die Wählergemeinschaft Die Grünen, Bündnis 90 / Die Grünen, Wir für Marl und die UBP den Entwurf als Grundlage für ein Bebauungsplanverfahren ab. Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative Marl Hüls hatten zuvor in der Einwohnerfragestunde in Reden und mit Plakaten ihre Ablehnung des Bauvorhabens unmissverständlich zum Ausdruck gebracht.
Christian Thieme nutzte die Einwohnerfragestunde um die Position der Bürgerinitiative Marl Hüls dazustellen.
Hier der vollständige Redetext:
Warum soll in Marl Hüls bezahlbarer Wohnraum vernichtet werden und warum werden Luxusresidenzen gefördert?
Warum bekommt der Investor den Hülser Wald für einen Bruchteil des tatsächlichen Wertes?
Bei der europaweiten Ausschreibung ist nicht vom Wert der umliegenden Grundstücke ausgegangen worden, da stimmt was nicht! Ich habe Post hier, aus Berlin, von Herrn Siebenkotten, dem Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes. Text: Sehr geehrter Herr Thieme, vielen dank für den Aufruf der Bürgerinitiative Marl Hüls, den Sie mir anlässlich meines Besuches beim Neujahresempfanges in Marl am 21.1.2018 überreicht haben. Da ich mich in Marl nicht gut genug auskenne um mir ein Urteil über die geplante Siedlung, bzw. ihr Anliegen erlauben zu dürfen, möchte ich Ihnen als Repräsentant des Deutschen Mieterbundes versichern, dass der in Deutschland fehlende Wohnraum, vor allem die Sicherung und Schaffung bezahlbaren Wohnraum ist, dessen Anmietung sich auch die Menschen leisten können, die nicht über ein dickes Portemonnaie verfügen. Genau in diesem Segment fehlen in Deutschland zurzeit mehrere hunderttausend Wohnungen und es ist enorm wichtig hier Abhilfe zu schaffen. Dazu sind Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen aufgerufen. In meinen Ausführungen beim Neujahrsempfang in Marl, habe ich darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, Menschen verschiedener sozialer Schichten und mit unterschiedlichen Geldbeutel in Siedlungen zusammenzubringen und keine Bebauungen entstehen zu lassen, in denen nur arme oder nur reiche Menschen wohnen. Entscheidend ist einer intelligente Mischung. Ob und wieweit diese Voraussetzungen im Bereich des Hülser Waldparks gegeben ist kann ich wirklich nicht beurteilen. Genausowenig kann ich mich nicht dazu äußern, welchen ökologischen Eingriff die Pläne verursachen und ob dieser vertretbar ist oder nicht. Ich reiche daher die von Ihnen erhaltenen Flugblätter an die SPD-Fraktion weiter und gehe davon aus, dass diese sich ihres Anliegens abnimmt.
MFG.
Lukas Siebenkotten-Bundesdirektor.
Michael Groß ist beim Neujahresempfang auch dabeigewesen. Zufälligerweise ist er jetzt der Wohnungs und Baupolitische Sprecher der SPD Bundestagsfraktion in der aktuellen Koalitionsarbeitsgruppe. Ich zitiere ihn mal aus der Marler Zeitung vom letzten Dienstag. "Gerade der Mieten, Wohnungs und Bauteil bedarf einer weiteren Überarbeitung. Bezahlbarer Wohnraum ist aus Sicht der SPD ein Grundrecht! "Herr Arndt, Herr Wenzel, hören Sie bitte auf ihre Wähler zu verhöhnen! "Die alten Leute und die Familien mit Kindern aus ihren heimatlichen Umfeld zu vertreiben! "Sie sollten sich hier alle was schämen, ziehen Sie doch in die Wohnbunkeranlagen der Mietkonzerne ein!"
Christian Thieme
Bürgermeister Arndt regierte dünnhäutig auf den kritischen Beitrag und unterbrach den Redner. Auch gab er seine sonderbaren Ansichten über gute und schlechte Zeitungen bekannt.
Sind so die Marler Sozialdemokraten beim Neujahrempfang über bezahlbaren Wohnraum reden und in der Ratssitzung für Luxuswohnungen stimmen?
Plan zum Römer-Quartier wird öffentlich ausgelegt
Der Rat der Stadt beschloss mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP, bei den Gegenstimmen von Wählergemeinschaft Die Grünen, Bündnis 90 / Die Grünen und Wir für Marl, den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 224, Römer-Quartier . Der Entwurf muss einen Monat öffentlich ausgelegt werden , so dass alle Bürgerinnen und Bürger ihre Bedenken und Anregungen vorbringen können.
Vor der Ratsitzung hatten die Ratsmitglieder einen Brief der benachbarten Anwohner des Römer-Quartier erhalten. Auszug aus dem Brief:
"Vor diesem Hintergrund fordern wir Sie auf, die Entscheidung über den Aufstellungsbeschluss auszusetzen, bis zwischen den Akteuren ein Konsens über die Art und den Umfang der Fortentwicklung des Stadtteilzentrums, insbesondere im Bereich des Römer-Quartiers erzielt worden ist. Eine solche Bauleitplanung, die aus dem Dialog zwischen Investoren, Einzelhandel und Mitbürgern entwickelt wird, ist auch in der Umsetzung deutlich konfliktärmer und bringt allen Beteiligten in absehbarer Zeit Planungssicherheit.Wir sehen Sie als die gewählten Vertreter der Bürger Marls dem Gemeinwohl verpflichtet."
Das grosse Geld zählt eben bei der Marler Stadtplanung mehr wie die Bedenken der Bürger.
Die Bürgerinitiative Marl Hüls fordert
Das von der Stadt absichtlich und fahrlässig der Verwahrlosung preisgegebene Jahnstadion, wird instand gesetzt und dient wieder als Sport- und Begegnungsstätte für Alt und Jung, sowie für den Sportunterricht der angrenzenden Realschüler.
Werden über 300 alte Bäume am Jahnstadion in Marl-Hüls gefällt?
Mitglieder der Bürgerinitiative Marl Hüls haben nachgemessen. Sie haben eine Baumzählung durchgeführt, wobei nur Bäume mit einem Stammumfang von 80 cm gezählt wurden. Das Ergebnis ist erschreckend, über 300 alte Eichen und Buchen stehen auf der Abschussliste für die Bebauung des Jahnstadions, hunderte nachwachsende Bäume in diesen Mischwald nicht mitgerechnet.
Die Fläche ist nicht notwendig für den Wohnbaubedarf der Stadt Marl.
Die Bürgerinitiative Marl Hüls fordert: Kein Baum am Jahnstadion darf gefällt werden, von den Ausgleichsmassnahmen das Pflanzen von Bäumen in Haltern haben die Hülser Bürger nichts.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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