Bis zu 10.000 Menschen bei Blockaden und Protesten gegen AfD-Neujahrsempfang
Bis zu 10.000 Menschen demonstrierten ab Freitag in Münster gegen den Neujahrsempfang der rechten „Alternative für Deutschland“. Zu den Blockaden und Protesten hatte das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ aus Münster, ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Gruppen, politischer Initiativen und Parteien, aufgerufen. Ab 17 Uhr sammelten sich die Protestierenden bei drei Kundgebungen rund um das historische Rathaus der Stadt. Die Eingänge für die Gäste der rechten AfD wurden so blockiert, die Suche nach einem Zugang wurde für die AfD-Anhänger*innen vielfach schwierig und oft nur mit massivem Einsatz der Polizei überhaupt möglich.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Tag“, so Carsten Peters, Pressesprecher des Bündnisses, „Münster hat wieder einmal gezeigt, dass es hier keinen Platz für Rassismus, Menschenverachtung und eine Politik der sozialen Ausgrenzung – also keinen Platz, keinen Raum für die AfD – gibt.“ Auf den Kundgebungen machten mehr als 15 im Bündnis aktive Gruppen in ihren Redebeiträgen deutlich, warum es für sie keine Normalisierung der AfD und ihrer Politik geben kann und darf. Demgegenüber stellten sie ihre Vorstellung von einer Gesellschaft auf Basis von Solidarität und Diversität.
Die Gäste der AfD, unter ihnen die rechte Bloggerin Naomi Seibt aus Münster, wurden mit spürbarem Protest empfangen. „Unsere Blockaden waren ein Erfolg: Die Gäste der AfD mussten vielfach umkehren oder sich unter massivem Protest von der Polizei einen Weg bahnen lassen“, so Liza Schulze-Boysen, Pressesprecherin des Bündnisses. Für viele Gäste der AfD begann der Neujahrsempfang dementsprechend mit ungeplanten Wartezeiten und deutlicher Verspätung. „Die angestrebte Normalisierung des Neujahrsempfangs ist der AfD auch dieses Mal nicht gelungen“, fasst Schulze-Boysen zusammen, „Im Gegenteil: Je öfter die AfD versucht hier aufzutreten, auf umso mehr Widerstand stößt sie.“
Das Bündnis kündigte unterdessen an, auch zukünftig gegen Veranstaltungen der rechten Partei breite Proteste zu organisieren. „Die AfD wird bei uns weder auf Akzeptanz noch auf Ignoranz treffen, sondern stets auf vehementen Widerspruch“, so Carsten Peters, „Wir werden auch im anstehenden Kommunalwahlkampf gegen die extreme Rechte in Münster aktiv werden!“
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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