Bewohner aus Marl-Hüls sind in großer Sorge um ihre Wohnungen und schreiben an den Marler Stadtrat

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Hülser Einwohner  wenden sich mit einem Schreiben an die Mitglieder des Marler Stadtrates. Sie haben große Sorge um ihre Wohnungen,  falls das  'Römer-Quartier Hüls' kommen sollte. Der Tagesordnungspunkt steht  auf der nächsten Sitzung des Marler Stadtrates. Die 30. Sitzung des Rates findet am 1.02.2018, um 16:00 Uhr im Sitzungsraum I , Rathaus, Creiler Platz 1 statt.

Der Brief

Sehr geehrtes Ratsmitglied

in der nächsten Ratssitzung am 1.2.2018 entscheiden Sie über den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 241. Wir hatten den Planungsausschuss unsere Bedenken vorgetragen und gefordert, diesen Ihnen diesen Aufstellungsbeschluss in der jetzigen Form nicht zur Entscheidung vorzulegen. Leider hat die Ausschussmehrheit unserem Wunsch nicht entsprochen.

Wir sind überzeugt, dass der Planungsausschuss folgende Aspekte falsch eingeschätzt hat:

a) Durch die Ausdehnung des ursprünglich vom Investor vorgestellten Konzeptes auf den Ahornweg und die Römerstraße sind etwa 4.500 m² bezahlbarer, innerstädtischer Wohnraum vom Abriss gefährdet, für den es in Marl keinen vergleichbaren Ersatz gibt. Mehr als 70 Mitbürger, zum Teil Menschen mit schweren Behinderungen und solchen in hohem Alter sowie Großfamilien, welche auf die Möglichkeiten eines Mehrgenerationenhaushalts die ihnen diese Wohnung bietet angewiesen sind, sind davon betroffen. Durch den Abriss der Häuser würden sie aus einer gewachsenen Nachbarschaft gerissen, auf deren Hilfe sie tagtäglich angewiesen sind.

Die hohe Zahl sozialer Härtefälle ist nicht berücksichtigt worden.

b) Keiner der Betroffenen Anwohner verweigert sich einer Fortentwicklung ihres Stadtteilzentrums Hüls zu einem zukunftsfähigen Standort für Einzelhändler, Unternehmen und Mitbürger. Wir können allerdings nicht erkennen, dass die Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten vor dem anstehenden Aufstellungsbeschluss zu diesem Bebauungsplan ausreichend berücksichtigt worden sind. Deshalb wird es zu zahlreichen Einsprüchen und Protesten der betroffenen Anwohner und damit zu einer Verzögerung der Verabschiedung und der Umsetzung der Bauleitplanung kommen.

Die Interessen des Einzelhandels und der Mitbürger sowie die Konsequenzen für die erfolgreiche und zeitnahe Erneuerung des Stadtteilzentrums sind nicht berücksichtigt worden.

Vor diesem Hintergrund fordern wir Sie auf, die Entscheidung über den Aufstellungsbeschluss auszusetzen, bis zwischen den Akteuren ein Konsens über die Art und den Umfang der Fortentwicklung des Stadtteilzentrums, insbesondere im Bereich des Römer-Quartiers erzielt worden ist. Eine solche Bauleitplanung, die aus dem Dialog zwischen Investoren, Einzelhandel und Mitbürgern entwickelt wird, ist auch in der Umsetzung deutlich konfliktärmer und bringt allen Beteiligten in absehbarer Zeit Planungssicherheit.

Wir sehen Sie als die gewählten Vertreter der Bürger Marls dem Gemeinwohl verpflichtet.

Der Brief wurde im Auftrag von  65 Marler  Einwohner geschrieben.

Ratssitzung am 1.02.2018, um 16:00 Uhr

TOP 12: Vorlage: 2018/0017,
Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 241 der Stadt Marl für den Bereich nördlich der Bergstraße zwischen Römerstraße und Volksbank
I. Aufstellungsbeschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 241 'Römer-Quartier Hüls'
II. Durchführung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung


Webseite der Bürgerinitiative Marl Hüls

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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