Berufskolleg-Schüler helfen, Ersatz für Telefon-Wandhalterung nachgebaut
Nach einer Sanierung am Berufskolleg Gladbeck stand die IT der Kreisverwaltung
Recklinghausen vor einem Problem: Es wurden 20 Telefon-Wandhalterungen benötigt, im Lager waren aber nur noch fünf. Nachbestellungen waren aufgrund des Alters der Telefonanlage nicht mehr möglich. Wohl dem, der in einer solchen Lage ein Berufskolleghat, das weiterhelfen kann:
Eine Klasse des Max Born Berufskollegs der Berufsfachschule Maschinenbautechnik hat von einer der noch vorhandenen Halterungen im Rahmen des Unterrichts einen 3D-Scan erstellt und daraus eine Druckvorlage entwickelt.
"Wir haben uns sehr gefreut über die Anfrage. Im Unterricht versuchen wir, möglichst praxisnah zu arbeiten. Mit einem solchen Auftrag können die Schüler etwas konstruieren, das tatsächlich benötigt und zum Einsatz kommt. Das steigert die Motivation noch weiter", sagt Lehrer Klaus Brambrink, der die Schüler gemeinsam mit Lutz Klüber bei dem Projekt begleitet hat.
Die Begeisterung spiegelte sich auch in den Gesichtern der Jugendlichen wider. Beim Praxis-Test, ob die Halterung tatsächlich ans Telefon passt, zeigte sich, dass es an einer Stelle noch ein wenig hakt. Voller Elan überlegten die Schüler sofort, wie man diese versteckte Stelle besser bearbeiten kann, damit das Endprodukt wirklich perfekt angepasst ist.
" Wir sind sehr froh über diese Unterstützung. Dass die Halterungen nicht mehr zu bekommen sind, hat uns total überrascht", berichtet Gerrit Hiby, bei der Kreisverwaltung unter anderem zuständig für die Telefontechnik. Wohl dem, der in einer solchen Situation auf seine Berufskollegs zählen kann. Über Barbara Gerdes vom Ressort Schulverwaltung wurde der Kontakt zum Max Born Berufskolleg hergestellt – und schon stand das "Projekt Wandhalterungen". Im "FabLab" des Berufskollegs tüftelten und testeten die Schüler fortan, um mit Hilfe des 3D-Scanners und dazugehöriger Software eine möglichst perfekt passende Druckdatei produzieren können. Mit einer kleinen Anpassung können die Halterungen jetzt in die Produktion gehen. Diesen Teil wird das Berufskolleg Gladbeck selbst übernehmen, denn dort wird der Bereich 3D-Druck gerade ausgebaut.
Für Barbara Gerdes ist das Projekt ein gutes Beispiel für die hochwertige Ausbildung an den Berufskollegs: "Die Schulen sind technisch richtig gut ausgestattet. Das ist uns wichtig, schließlich sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Berufsleben vorbereitet werden. Dieses Projekt zeigt, wie praxisnah dort gearbeitet wird. Es ist schön zu sehen, mit wieviel Begeisterung die Schüler hier an die Arbeit gegangen sind, um die Ersatz-Halterung zu produzieren."
Schulleiterin Simone Holl ist begeistert von der Zusammenarbeit: "Für die Schüler ist es immer etwas Besonderes, gezielt für die Praxis arbeiten zu können. Das motiviert, vor allem bereitet es aber gut auf das berufliche Leben vor."
So werden in Kürze Wandhalterungen aus Eigenproduktion die Telefone am Berufskolleg Gladbeck halten.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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