Beim digitalen Denkmal zur NS-Verfolgung mitwirken
Anlässlich des Internationalen Tages der Provenienzforschung sind am Mittwoch (10.4.) um 19 Uhr die Arolsen Archives mit ihrem Crowdsourcing-Projekt #everynamecounts zu Gast im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Das Archiv stellt seine Arbeit vor, Besucher:innen können an Eingabeterminals am digitalen Denkmal zu NS-Verfolgung mitwirken.
Die Arolsen Archives sind das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.
Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.
Zudem bieten die Arolsen Archives eine Online-Plattform, auf der Menschen auf der ganzen Welt auf die Dokumente zugreifen können. Mithilfe von Citizen Science, dem Einbezug der Bevölkerung, wird diese Datenbank laufend ausgebaut. Dank der Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts entsteht derzeit das weltweit größte Online-Archiv über die Opfer der NS-Verfolgung. Zehntausende Freiwillige tragen dazu bei, die Namen und Daten von Millionen historischen Dokumenten digital zu erfassen. Seit Beginn der Initiative haben sie über sechs Millionen Dokumente bearbeitet.
Der Tag der Provenienzforschung stellt seit sechs Jahren jährlich die Bedeutung der Recherche zur Herkunft von Objekten in Museen und anderen Kultureinrichtungen heraus. Besondere Herausforderungen bestehen in Deutschland zum Beispiel durch Kunstraub und Enteignung während des NS-Regimes. Ziel der Provenienzforschung ist es, Objekte mit diesem Hintergrund in den Beständen zu identifizieren.
Für die Provenienzforschung sind die Arolsen Archives von großer Bedeutung. Denn mit ihrer Hilfe können Vorbesitzer:innen ermittelt werden. So können die Objekte nach Möglichkeit an heute noch lebende erbberechtigte Personen oder Rechtsnachfolger:innen zurückgegeben werden.
Der Eintritt für den Vortrag und den Workshop kostet 5 Euro. Tickets gibt es an der Museumskasse und online im Ticketshop des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Teilnehmende sind eingeladen, für die Recherche eigene Laptops oder Tablets mitzubringen. Die Eingabe am Smartphone ist leider nicht möglich.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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