Auschwitz-Gedenktag: Stadt Marl lädt zur Gedenkfeier in die Scharounschule ein

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Unter dem Titel und mit dem Willy-Brandt-Zitat "Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer." stehen in diesem Jahr die Gedenkfeier sowie der ökumenische Gottesdienst zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus am Montag, 27. Januar, in der Aula der Scharounschule. Die Stadt Marl lädt dazu alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.

Am internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert die Stadt Marl an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und in diesem Jahr insbesondere an die gezielte Massenmanipulation durch NS-Propaganda. Hass auf Minderheiten und Unterstützung für das eigene Regime wurden subtil in unauffällige Nachrichten verpackt, um über Emotionen neue Feindbilder zu kreieren und das nationalsozialistische Gedankengut in den Alltag zu integrieren. Auf diese Weise wurde in der Bevölkerung der ideologische Nährboden für die millionenfache Deportation und Ermordung unschuldiger Menschen geschaffen.

Vielfältiges Programm

Pfarrer Siegfried Erbslöh (esm) und Pastoralreferent Dr. Philipp Winger (Pfarrei Heilige Edith Stein) feiern um 16 Uhr mit den Besucherinnen und Besuchern zunächst einen ökumenischen Gottesdienst in der Aula. Anschließend findet ab 17 Uhr die Gedenkfeier mit einem vielfältigen Programm unter Beteiligung von Schülergruppen des Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasiums, des Gymnasiums im Loekamp und der Willy-Brandt-Gesamtschule, der AkzepTanz Company sowie der Initiative Marler Wege zum Frieden statt.

Befreiung von Auschwitz

Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an Juden, Sinti und Roma und anderen Verfolgten. Auschwitz ist Ausdruck des Rassenwahns und das Kainsmal der deutschen Geschichte.
Der 27. Januar, der Tag der Befreiung von Auschwitz, ist daher kein Feiertag im üblichen Sinn. Er ist ein "DenkTag": Gedenken und Nachdenken über die Vergangenheit schaffen Orientierung für die Zukunft. Die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus, Faschismus und Nationalsozialismus ist und bleibt die Erinnerung an und die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte.
Während der NS-Zeit ermordeten die Nazis in Auschwitz über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrationslagers.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexejewitsch Kurotschkin befreit.

Die Rote Armee fand in dem evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vor. In den Magazinen fanden die Befreier 843.000 Herrenanzüge, 837.000 Damenmäntel und -kleider, 44.000 Paar Schuhe, 14.000 Teppiche und 7,7 Tonnen menschliches Haar.

Text am Denkmal im Vernichtungslager Birkenau,

das 1967 auf Initiative des Internationalen Auschwitz Komitees errichtet wurde.

Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas.

Der Jahrestag der Befreiung wurde 1996 offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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