Anwohner fordern Verkehrsberuhigung auf der Sickingmühler Straße in Marl
Die Bewohner der Sickingmühler Str. sind in den letzten Jahren mit einem stetig wachsenden Verkehrsaufkommen auf der Straße konfrontiert. Hierdurch wurde nicht nur eine rapide Wohnumfeldverschlechterung herbeigeführt, sondern auch die Grenze zur Gesundheitsgefährdung deutlich überschritten.
Die städtebauliche Fehlplanung der Stadt Marl im Gewerbegebiet Zechenstr. / Dümmerweg / Sickingmühler Str. (Ansiedlung von großen Discountern, Baumarkt, Müllentsorgungsunternehmen, Baustoffhandel Somplatzki, Waschstraßenanlage, Autohandel usw.) hat durch ihre kontinuierliche Erweiterung des Verkehrsaufkommens lebenswertes Wohnen an der Sickingmühler Straße erheblich beeinträchtigt, da der Verkehr zu einem großen Teil Richtung Süden mitten durch die Wohnbebauung der Sickingmühler Str. abgeführt wird, so Bewohner in einem Protestschreiben an die Stadt.
Aus dem Protestschreiben
Eine besondere Belastung stellen die LKWs des Entsorgungsunternehmers Somplatzki dar, die über die Sickingmühler Str. fahrend den Müll zur Müllverbrennungsanlage nach Herten bringen. Dass ein Entsorgungsunternehmen angrenzend an ein Wohngebiet angesiedelt wurde und der Schwerlastverkehr dieses Unternehmens durch das Wohngebiet abgeführt wird, ist als grober Planungsfehler der Stadt zu werten.
Ferner haben dieser Schwerlastverkehr, die nächtlichen Gefahrguttransporte und der insgesamt der LKW-Verkehr auf der Sickingmühler Str. schon nach kurzer Zeit auf der vor einigen Jahren mit Flüsterasphalt neu erstellten Fahrbahndecke erhebliche Schäden hinterlassen; daher wurde die Straße bereits ein weiteres Mal mit einer neuen Fahrbahndecke ertüchtigt, welche auch schon wieder erodiert. Dabei ist die Lärmschutzfunktion des sogenannten Flüsterasphalts, mit dem die Fahrbahn bei ihrer Erstsanierung versehen worden war, durch die Aufbringung einer Asphaltschotterschicht verloren gegangen.
Wieso wird der Schwerlastverkehr des Entsorgungsunternehmens Somplatzki, ebenso einige LKW mit Gefahrgut des Chemiewerks sowie die vielen LKW-Zulieferer der Discounter über eine nicht für den Schwerlastverkehr ausgelegte Straße durch ein ab Höhe Zechenstraße als Allgemeines Wohngebiet (WA) genutztes Quartier geführt?
Viele der Hausfassaden an der Sickingmühler Straße wurden vor 100 Jahren straßenseitig errichtet; sie grenzen überwiegend direkt an die Straße bzw. den Fahrradweg an. Dabei weisen sie keine Schallabsorptionsflächen wie Vorgärten auf, weshalb der Lärmpegel hier besonders hoch ist. Schall und Abgase kriechen ungebrochen an den Fassaden hoch und gelangen ungemindert durch die Fensteröffnungen, was zu ungesunden Wohnverhältnissen führt.
Laut Technischer Anleitung TA Lärm dürfen die Immissionsrichtwerte an nicht mehr als 10 Tagen oder Nächten eines Kalenderjahres überschritten werden! An der Sickingmühler Str. wird gegen die von der LANUV festgelegten Grenz- bzw. Richtwerte für Immissionen an mind. 300 Werktagen im Jahr verstoßen, ohne Berücksichtigung von sog. seltenen Ereignissen an Sonn- und Feiertagen.
Anwohner fordern:
Zum Schutz aller Anwohner/innen, die sich durch den vorhandenen Verkehrslärm beeinträchtigt fühlen, fordern sie folgende Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung auf der Sickingmühler Str.:
Erneute, auf aktueller Verkehrslage basierende Verkehrszählung
Immissionsmessung(!) für Lärm und Feinstaub
Erstellung eines auf Punkt 1 und 2 beruhenden Verkehrsgutachtens
Durchfahrverbot für Schwerlastverkehr ab Höhe Zechenstraße Richtung Süden
(mit Ausnahme städtischer LKW);
Leitung des Schwerlastverkehrs über Dümmerweg, Kampstr., Rappapportstr.
Umsiedlung des Entsorgungsbetriebes „Somplatzki“ zur alten Umladestation im Gewerbegebiet Dorsten /Marl
Tempo-30-Zone
Delfter Hügel
Überwachungsinstrumente (Blitzgeräte) zur Einhaltung der Geschwindigkeitsvorgaben
Verhinderung weiterer verkehrlicher Belastung: Baustopp für weitere Bebauungen (außer Wohnbebauung) an der Sickingmühler Straße.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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