Aktuelle Herausforderungen der Integrationspolitik – Erfahrungen und Konzepte aus den Städten

Was sind die aktuell größten Herausforderungen der Städte bei der Integration von Bürgerkriegsflüchtlingen und Asylbewerbern? Welche Integrationsleistungen sind in den Kommunen notwendig, welche wünschenswert und was sollten Bund und Länder dazu beitragen? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Konferenz des Deutschen Städtetages und der Stadt Bochum unter dem Titel "Integration von Flüchtlingen – Herausforderungen und Perspektiven in den Städten".

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte dazu: "Mehrere hunderttausend Menschen nach ihrer Flucht vor Krieg und Verfolgung in unsere Gesellschaft zu integrieren, ist eine gewaltige Aufgabe. Die Städte haben zwar seit langem Erfahrungen und wissen, was für eine erfolgreiche Integration wichtig ist. Angesichts der schnell und stark gestiegenen Zuwanderung ergeben sich allerdings Probleme, die erforderlichen Kapazitäten ausreichend rasch aufzubauen und einzusetzen. Gleichwohl gilt: Integration kann nur gelingen, wenn wir Flüchtlingen die notwendigen Sprachkenntnisse vermitteln, ihre berufliche Qualifikation verbessern, ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten erschließen und sie mit angemessenem Wohnraum versorgen. Bund und Länder sind gefordert, einen maßgeblichen Beitrag zur Integration zu leisten und die Kommunen so bei ihren Anstrengungen stärker zu unterstützen."

Während der Konferenz in Bochum am 20. und 21. Januar wurden konkrete Konzepte aus den Städten vorgestellt und Handlungsoptionen erörtert. Unter anderem geht es darum, wie Flüchtlinge und Asylbewerber mit Bleibeperspektive mittels geeigneter Sprach- und Integrationskurse auf ein Leben hierzulande vorbereitet werden können. Weitere Themen waren Angebote und Wege zu einer dauerhaften Unterbringung der Menschen, zur Integration der Flüchtlingskinder sowie zur Qualifikation der Zuwanderer und zum leichteren Eintritt in den Arbeitsmarkt.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte: "Die Städte tragen derzeit eine große Verantwortung. Vielerorts droht die Stimmung wegen der Vielzahl der Flüchtlinge und wegen der Straftaten in Köln und anderen Städten zu kippen. Was wir jetzt brauchen, sind jedoch keine Bürgerwehren, sondern ist eine neue integrationspolitische Offensive. Wir sollten über neue Initiativen und verstärkte Anstrengungen reden, die ein gedeihliches Zusammenleben verschiedener Kulturen unter Einhaltung einer grundlegenden Ordnung ermöglichen. Dabei muss klar sein: Integration ist ein langer Weg, aber es gibt dazu nach wie vor keine Alternative."

Die rund 200 Teilnehmenden des Kongresses aus Nordrhein-Westfalen und dem gesamten Bundesgebiet, kamen unter anderem aus der kommunalen Verwaltung, der Wissenschaft und aus gesellschaftlichen Organisationen. Der Kongress sollte ihnen wertvolle Anregungen für die praktische Arbeit vor Ort bieten.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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