Aber wenigstens sind wir dagegen…

Marler Stadtrat macht es sich einfach, wenn es gegen Nazis geht. Eine Resolution muss reichen.
  • Marler Stadtrat macht es sich einfach, wenn es gegen Nazis geht. Eine Resolution muss reichen.
  • hochgeladen von Diana Hubert

Sauregurkenzeit ist eigentlich im Sommer. Doch der Marler Stadtrat nimmt die Themen so wie sie kommen. Da kommen ihnen die schrecklichen Ereignisse um die rechtsradikalen Morde gerade recht. Eine Resolution soll es diesmal sein. Mit markigen Worten fordern die Politiker, „dass dem Extremismus entschieden entgegen getreten werden soll. Wir sind alle verpflichtet zu handeln – überall dort, wo Rechtsextremisten versuchen, gesellschaftlichen Boden zu gewinnen.“. Das hört sich gut an und man hat etwas getan, wäre da nicht ein bitterer Beigeschmack.
Die Politiker, die jetzt in Aktionismus verfallen, sind genau die, die im Jahre 2008 schon einmal empört reagierten. Damals wurde Marl zum Zentrum der „Autonomen Nationalisten“ und überörtlich wurde in den Medien darüber berichtet. Linksorientierte Jugendliche wurden reihenweise krankenhausreif geschlagen.
Die Marler Lokalpolitiker waren – wie jetzt auch – empört. Man tue zwar schon genug gegen Nazis, aber sie gründeten trotzdem zusätzlich noch den Arbeitskreis „Marler Bündnis gegen Gewalt“. Getreu dem Motto“…und wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde ich einen Arbeitskreis.“, tagte dieses Gremium drei Mal und löste sich dann auf. Übrigens ließ sich kein Politiker bei diesen 3 Sitzungen blicken.
Da ist die jetzige Resolution doch schön…da braucht man sich noch viel weniger engagieren. Da bleibt einem Zeit über Haushaltkürzungen bei den Geldern für Jugendarbeit gegen Rechtsextremismus nachzudenken. Vielleicht kann man den Zentralen Betriebhof auch damit beauftragen, die Schilder „Marl hat keinen Platz für Rassismus“ zu säubern. Das muss dann aber wirklich reichen…

Autor:

Diana Hubert aus Marl

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